FC Bayern – AC Milan 0:4 (0:3)
Carlo Ancelotti schickte seine Elf mit einem 4-2-3-1 in die Partie. Tolisso und Martinez agierten dabei auf der Doppel-Sechs. Müller auf der Zehn hinter Robert Lewandowski. Neuzugang James saß zunächst auf der Bank.
Der FC Bayern kam zunächst gut in die Partie und hatte über Standardsituationen Chancen auf die Führung. Diese gelang aber dem AC Milan. Nach einer Seitenverlagerung wird Rafinha auf der rechten Seite mit einem Doppelpass aus dem Spiel genommen. Der Ex-Wolfsburger Rodriguez kann so einen scharfen Ball in die Mitte spielen. Alaba kann im Zentrum nicht mehr entscheidend klären und Franck Kessie trifft zum 1:0 für Milan (14.).
Gute 10 Minuten später kann Milan mit einer Standardsituation erhöhen. Alaba lässt sich von einer Variante überraschen und hebt die Abseits-Linie auf. Cutrone kommt so aus elf Metern zum Kopfball. Früchtl ist abermals geschlagen.
Nach einer Drangphase der Münchner war es abermals Milan, die einen Fehler der Bayern mit einem Gegentreffer bestraften konnten. Hummels spielt im Aufbau einen folgenschweren Fehlpass, den Milan zum schnellen Konter nutzt. Abermals wird die rechte Seite überspielt und ein scharfer Ball von Musacchio in den Strafraum geschlagen. Der erst 19-Jährige Cutrone konnte so einen Doppelpack bejubeln.
In der Halbzeit wechselte Ancelotti zwei Mal. Sanches und James kamen für Ribery und Hummels. Während der ersten Halbzeit musste bereits Friedl den verletzten Bernat ersetzen. Die Partie beruhigte sich angesichts der Temperaturen von über 30 Grad merklich. Milan gelang es nicht mehr so konsequent umzuschalten. Der FC Bayern presste nun höher und intensiver. Die größten Chancen vergaben Tolisso und Müller leichtfertig, was zum gesamten Auftritt der Bayern an diesem Tag passte.
Mit dem einzigen Angriff ernsthaften Angriff stellte Milan sogar noch auf 4:0. Hakan Çalhanoğlu traf aus 20 Metern mit einem Fernschuss.
Dinge die auffielen:
1. Lange Bälle
Der FC Bayern spielte viele lange Bälle. Insbesondere Mats Hummels, aber auch Alaba und Martinez versuchten mit langen Bällen schnell das Mittelfeld zu überbrücken. Dabei wurde sowohl der hohe lange vertikale Pass versucht, als auch der flache vertikale Ball im Zentrum. Beides gelang gegen gut gestaffelte Mailänder aber nur selten. Die Folge waren viele einfache Ballverluste.
2. Konteranfälligkeit
Beding durch Punkt 1. (Lange Bälle) ergab sich auch eine Konteranfälligkeit im Spiel des FC Bayern. Die ersten drei Treffer von Milan waren allesamt direkte oder indirekte Folgen von Kontern. Selbst dem zwischenzeitlichen 2:0 nach einer Standardsituation ging ein Konter voraus, den Coman per Foulspiel unterbinden musste. Tolisso und Martinez fanden meist nicht den nötigen Zugriff, so dass die Spieler des AC Milan häufig mit Tempo auf die Abwehr laufen konnten. In der Bayern Vierkette stimmte obendrein die Stafflung immer wieder nicht. Rafinha war oft aufgerückt und auch Alaba und Hummels harmonierten noch nicht ideal. Die Folge waren drei Gegentreffer in 40 Minuten.
3. Renato Sanches
Renato Sanches stand nach dem Arsenal Spiel spürbar in der Kritik. Zwar zeigte er eine couragierte Leistung, leitete aber mit seinem Fehler kurz vor dem Abpfiff die Niederlage im Elfmeterschießen ein. Die positiven Ansätze, wie beispielsweise der Lupfer über die Vierkette, wurden so schnell ausgeblendet. Gegen Milan zeigte er sich abermals bemüht und hatte viele Ballgewinne im Angriffsdrittel bei zweiten Bällen. Sanches stand hier in der Regel gut positioniert und konnte Angriffe der Münchner sofort wieder einleiten. Auffällig war, dass er im Gegensatz zu Arsenal tunlichst Dribblings vermied.