Vor FCB – BVB: „Geht’s raus und spuits Fußball!“

Felix Trenner 11.04.2014

Die DFL versucht es jedes Jahr wieder. Seit man in den Jahren zwischen 2010 und 2012 erkannt hatte, dass der Erfolg des BVB keine Eintagsfliege ist, legt man die Meisterschaftsduelle auf einen möglichst späten Zeitpunkt. Dieses Jahr am 30. und letztes Jahr am 32. Spieltag. Aber wieder hat der FC Bayern den Planern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn eine Mannschaft am 27. Spieltag Meister wird, spielt ein Duell gegen den fast sicheren zweiten am fünftletzten Spieltag keine Rolle. Oder doch?

Ganz unbedeutend ist das Duell dann doch nicht. Und erst Recht nicht uninteressant. Denn egal welche Mannschaft am Samstag auflaufen wird, ob A gegen A, B gegen A oder C gegen B – eine Niederlage wäre für Bayern unglücklich, weil damit auch in der Bundesliga der Nimbus der Unbesiegbarkeit brüchig würde. Zudem kann der BVB damit wieder einmal zeigen, dass sie die Münchener schlagen können. Eine Gelegenheit, die sich Klopp und sein Team sicher nicht entgehen lassen möchten. Und das Spiel dient womöglich zum wiederholten Male auch als Vorschau auf ein Finale. Letztes Jahr im Endspiel der Champions League, treffen dieses Jahr aller Voraussicht nach die beiden Mannschaften als Pokalfinalisten aufeinander.

Die Medien haben in den letzten Tagen wieder einmal das Duell außerhalb des Platzes in den Vordergrund gestellt – klar, worüber sonst sollte man schreiben. Das verbale Vorgeplänkel hat mittlerweile ein erschreckend niedriges Niveau erreicht. Und so fehlte gerade noch, dass sich auch der designierte Präsident Karl Hopfner unter der Woche einschaltete und seinen Kommentar zu den Kreditgeschäften 2004 abgab. Prädikat: Unnötig. Ebenso unnötig auch die Reaktion Watzkes und Rummenigges, die ihre kindischen Wortduelle lieber im Zwei-Augen-Gespräch austragen sollten und nicht durch den Blätterwald. Positiv fällt allerdings auf, dass sich die beiden Trainer komplett aus der Sache heraushalten und gegenseitig Respekt füreinander zeigen.

Spannend wird dabei die Frage sein, ob Pep Guardiola wieder komplett rotiert oder ob er seiner Formation zumindest die Chance zum ‚einspielen‘ ermöglicht. Gerade einem Mario Götze würde nach seinen zuletzt etwas glücklosen Auftritten ein Spiel über die volle Spieldauer gut tun. Sicherlich werden Schweinsteiger und Martinez nach ihrer Pause gegen United wieder ins Team rücken. Durch die Verletzung von Shaqiri wird zudem offen sein, welcher von beiden Flügelflitzern eine Pause bekommt. Es bleiben viele offene Fragen, die sich wohl erst nach dem Abschlusstraining auflösen lassen.

Alles in allem wird man den Spielverlauf abwarten müssen – und Guardiolas Aufstellung. Unabhängig vom Punkte-Unterschied in der Tabelle und dem affigen Macho-Gehabe außerhalb des Stadions hat die Partie nämlich das Potential ein richtig gutes Fußballspiel zu werden.