MUNICH, GERMANY - JULY 01: Juan Bernat and Franck Ribery of FC Bayern Muenchen compete for the ball during a training session at Saebener Strasse training ground on July 1, 2017 in Munich, Germany. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Nachwuchsspieler im FC Bayern Profitraining

Martin Trenner 02.07.2017

Wir stellen an dieser Stelle die Spieler vor.

Ron Thorben Hoffmann (Jahrgang 1999)

Hoffmann kam 2015 aus Leipzig in die Jugend des FC Bayern. Nach einer Hinrunde bei der U17 wurde er vorzeitig im Januar 2016 zur U19 befördert. Nachdem Christian Früchtl im vergangenen Winter ebenfalls frühzeitig zur U19 aufrückte, war Hoffmann zwischenzeitlich nur noch die Nummer 2, stand aber nach Früchtls Syndesmosebandriss wieder im Tor und wurde mit der U19 deutscher Vizemeister. Hoffmann absolvierte in der abgelaufenen Saison zudem zwei Spiele für die deutsche U18-Nationalmannschaft, wurde aber in der Rückrunde nicht mehr nominiert. In der kommenden Saison wird er nach Früchtls Beförderung zu den Amateuren wieder Stammtorhüter der U19 sein.

Lars Lukas Mai (Jahrgang 2000)

Als Kapitän der U17 stemmte er vor rund zwei Wochen die Meisterschaftsschale in den Münchner Himmel. Der Innenverteidiger wechselte 2014 von Dynamo Dresden zum FC Bayern und spielte bis Sommer 2016 aufgrund seiner Physis bereits beim 1999er Jahrgang mit. Unter Meistertrainer Tim Walter entwickelte sich Mai in der vergangenen Saison zu einem kompletten und spielstarken Innenverteidiger, der seine früheren Leichtsinnsfehler im Spielaufbau nahezu komplett abstellen konnte. Auch in der U17-Nationalmannschaft ist „Lasse“, wie er von den Mitspielern genannt wird, in der Innenverteidigung gesetzt. Im Halbfinale der Europameisterschaft im Mai vergab er den entscheidenden Elfmeter. Umso herausragender war seine Leistung in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft, in der die von ihm angeführte Defensive nur ein Gegentor in drei Spielen zuließ.

Christian Früchtl (Jahrgang 2000)

Der gebürtige Niederbayer war bereits mehrfach in den Schlagzeilen. Bereits seit rund einem Jahr besitzt Früchtl einen unterschriebenen Profivertrag und trainiert unter der Woche im Profitraining mit Toni Tapalovic. Geplant war, ihn in der vergangenen Rückrunde bereits bei den Amateuren in der Regionalliga Bayern einzusetzen. Dies scheiterte jedoch an den Spielbestimmungen des BFV, die einem Spieler seines Alters noch keine Spielgenehmigung ermöglichten.

Die Endrunden der U19 und der U17, für die er ebenfalls noch spielberechtigt gewesen wäre, verpasste er aufgrund eines Syndesmosebandrisses, den er sich im April im Training zuzog. Ebenfalls verpasste er die U17-Europameisterschaft, in die er als deutsche Nummer 1 gegangen wäre. Im Herbst bei der U17-Weltmeisterschaft dürfte er jedoch wieder dabei sein..Derzeit kann Früchtl wieder eingeschränkt trainieren, aber noch nicht unter voller Belastung. Ob er beim Saisonauftakt der Amateure in rund zwei Wochen im Tor stehen kann, ist eher fraglich.

Marcel Zylla (Jahrgang 2000)

Spätestens seit der Endrunde dürfte der Name Zylla einigen Bayernfans bekannt sein. Der Mittelfeldspieler erzielte als zentraler Dreh- und Angelpunkt der U17 sowohl im Halbfinalhinspiel gegen Schalke als auch im Finale gegen Werder Bremen das wichtige 1:0. 14 Tore und 12 Vorlagen in den 29 Saisonspielen der U17 zeigen, dass Zylla sowohl im Abschluss als auch in der Vorbereitung von Toren Qualitäten besitzt. Von allen hier vorgestellten Spielern ist Marcel Zylla am längsten beim FC Bayern, bereits als kleines Kind schnürte er seine Schuhe an der Säbener Straße.

In der Juniorennationalmannschaft wurde Zylla zuletzt nicht mehr berücksichtigt. Er ist Straßenkicker, der seine Freiheiten braucht, um seine Leistung zu bringen. Ein Spieler, der in das Profil passt, das Oliver Bierhoff zuletzt etwas in den Juniorennationalmannschaften vermisste. Lediglich ein Länderspiel steht bisher in seiner Bilanz. Mit der Leistung, die Zylla aber in den entscheidenden Finalspielen zeigte, wird Bundestrainer Christian Wück nur schwer daran vorbeikommen, Zylla vor der U17-Weltmeisterschaft im Oktober wieder eine Chance zu geben.

Franck Evina (Jahrgang 2000)

Der gebürtige Kameruner war mit 22 Toren und 12 Vorlagen der Topscorer der U17 in der vergangenen Saison. Evina kam meist auf der Mittelstürmerposition zum Einsatz, dürfte seine Zukunft jedoch auf den offensiven Außenpositionen haben, die seinen Qualitäten besser entsprechen. „Fränky“, wie er von seinen Mannschaftskameraden genannt wird, lernte in München beim SV Neuperlach das Fußballspielen. Nachdem das Team in der Liga meist mit viel Ballbesitz agierte und Evina als Strafraumstürmer zahlreiche Tore erzielte, musste er in den Finalspielen gegen Schalke und Bremen seine Spielweise etwas umstellen, da er nun viel häufiger die Bälle mit dem Rücken zum Tor verarbeiten und verteilen musste, als er das gewohnt war. Doch Evina meisterte seine Aufgaben mit Bravour und bereitete die beiden Treffer im Finale gegen Werder Bremen entscheidend vor.

Je nachdem, ob Wintzheimer bei der U19 bleibt oder zu den Amateuren aufrückt, könnte Evina nächste Saison seine Heimat auf dem Flügel finden. Es ist damit zu rechnen, dass es seine einzige Saison in der U19 bleibt und er dann spätestens 2018 auch bereits bei den Amateuren im Einsatz ist.

Oliver Batista Meier (Jahrgang 2001)

Frägt man Bayernfans, die beim Finale die U17 zum ersten Mal überhaupt gesehen haben, dann wird man als auffälligsten Spieler vielfach den Namen „Batista Meier“ hören. Was der restlichen Mannschaft zwar ein wenig ungerecht wird, da die gesamte Mannschaft über sich hinausgewachsen ist. Dennoch bewies Batista Meier im Finale, wie sehr er sich als jüngster Stammspieler der Mannschaft über die Saison hinweg entwickelt hat. Im vergangenen Sommer kam er vom 1. FC Kaiserslautern nach München, zuvor spielte er bereits im Saisonendspurt als U15-Spieler bei der U17 der Pfälzer.

Taktisch ein wenig grün hinter den Ohren hatte er zu Saisonbeginn deutliche Anpassungsschwierigkeiten an die Vorgaben seines Trainers. Defensivarbeit und Gegenpressing war er aus Kaiserslautern kaum gewohnt, was am zweiten Spieltag nach einer schlechten Trainingswoche dazu führte, dass er zum Anpfiff nur auf der Bank saß. Zudem warf ihn eine OP im Herbst ein wenig zurück. Spätestens in der Rückrunde war Batista Meier dann aber eine zuverlässige Komponente in der Offensive der U17, der sich offensiv wie defensiv nahtlos in die Mannschaft einfügte. In den Finalspielen brillierte er mit seiner Ballsicherheit, seinen raumschaffenden Dribblings und im Halbfinale auch als Vollstrecker beim vorentscheidenden 2:0 im Hinspiel. In den nächsten Jahren wird er beweisen müssen, auch im physisch anspruchsvolleren Herrenfußball bestehen zu können. Spielberechtigt für die Amateure ist er jedoch erst im Sommer 2018, für die Profis könnte er mit Ausnahmegenehmigung bereits ab seinem 17. Geburtstag im Februar 2018 auflaufen.