Zwei Talente mit dem nächsten Schritt. Aber bietet ihnen der FC Bayern eine Perspektive?

Jan Trenner 09.10.2013

Höjbjerg im Training als Balljunge

Højbjerg hat seine Verletzung am Außenband anscheinend überstanden. Bei seiner Rückkehr gegen den FC Memmingen krönte er dies direkt mit einem Treffer. Schöpf hat 13 von 17 Spieltagen absolviert und befindet sich derzeit bei Österreichs U21-Nationalmannschaft. Von dort gab es auch die letzte Meldung zu der Aufwertung seines Förder- zu einem Profikontrakt.

Ohne Frage sollte der FC Bayern alles versuchen um die beiden Jungs (18 und 19 Jahre alt) zu halten. In den Reihen der Bayern Amateure und mit ihrer »Mission Austieg« sind sie derzeit Gold wert. Schöpf spielt sicher und zielstrebig vorwärtsgerichtet auf der 10, während Højbjerg eher den Spielaufbau auf der 6 leitet. Den Sprung von der Regionalliga Bayern in die höhere Spielklasse würden sie meiner Meinung nach ohne zu große Schwierigkeiten schaffen. Für ihre weitere Entwicklung wäre das nur gut, denn schon jetzt sind sie den Gegenspielern meist technisch wie spielerisch weit überlegen. Sie dürfen nicht den Punkt erreichen, an dem ihre Entwicklung durch Spiele auf bayrischen »Dorfplätzen« gestoppt wird.

Schwieriger wird die Suche nach adäquaten Einsatzzeiten für Schöpf und Højbjerg. Aktuell stehen ihnen einige Spieler auf Weltklasseniveau kadertechnisch im Weg. Pierre wird sich auf absehbare Zeit nur schwer gegen Schweinsteiger, Thiago oder Martínez durchsetzen können und auch Alessandro Schöpf hat das hochdekorierte Mittelfeld, speziell die 8er Positionen, vor sich. Eine Leihe könnte sich wieder einmal als Schlüssel zum Erfolg herausstellen. Denkt man an David Alaba in Hoffenheim oder Philipp Lahm in Stuttgart wird klar, dass sich auch diese beiden Jugendspieler ihre Sporen bei einem anderen Verein in der 1. oder 2. Bundesliga verdienen könnten. Doch Vorsicht! Das aktuelle Beispiel Mitchell Weiser zeigt mögliche Probleme auf. Weiser konnte sich in Kaiserlautern nicht vollends durchsetzen und nach seiner Rückkehr keinen Fuß in der ersten Mannschaft des FC Bayern fassen. Man könnte nun sagen, dass das Ziel der Leihe verfehlt worden ist.

Schöpf und Højbjerg sind die derzeit größten Talente im Nachwuchsbereich des FC Bayern. Der Verein ist daran ihnen den Weg in den Profifußball zu ebnen, darf aber nicht mit der Vertragsunterschrift aufhören, sondern muss ihre Karriereplanung mitgestalten oder Freiräume einräumen.