Übung macht den Meister – Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim

Christopher Trenner 30.03.2014

Panorama Südkurve München

In dem Trainingsspiel vor ausverkauften Haus wurde vor allem in den ersten 30. Minuten aggressives Pressing durch den Gegner geübt. Die TSG Hoffenheim attackierte teilweise mit fünf oder sechs Spielern in der Bayernhälfte. Hier zeigte sich, dass das Dreieck Starke, van Buyten und Contento im Passspiel durchaus noch nachlegen muss. Viele Bälle wurden nur halbherzig gespielt und oftmals konnte sich der FC Bayern München überhaupt nicht befreien. Am Ende standen daher „nur“ 67,3% Ballbesitz. Ein Wert, der weit unter den eigenen Erwartungen liegt. Die Abstimmung passte an vielen Stellen nicht und Tom Starke wird wohl in diesem Leben kein Manuel Neuer mehr.

Weiterhin stand harte Zweikampfführung auf dem Programm. Man hat selten einen Sommerkick gesehen, der mit so vielen Nicklichkeiten und harten Zweikämpfen geführt wurde. Dabei langte der Übungspartner TSG Hoffenheim beherzt zu, so wie man es sich von einem guten Sparingspartner erwartet. Negative Folge: Thiago verletzte sich und fällt mit einem Teilanriss des Innenbandes wohl für den Rest der Saison aus. Eine Verletzung die schmerzt – er hatte bis dato auf der Doppelsechs 83% seiner Zweikämpfe gewonnen.

Die Verletzung sollte aber nicht weiter dramatisch sein, denn in den kommenden Wochen hat der FC Bayern München ja noch weitere sechs namenhafte Testspielgegner zum Üben gefunden. Die ‚Wunschkonstellation‘ mit der Doppelsechs Thiago und Schweinsteiger ist nicht mehr möglich, sodass Lahm wohl doch wieder ins defensive Mittelfeld beordert wird. Ein Indiz dafür war auch seine Einwechslung für besagten Thiago. Eine Alternative wäre noch das Duo Schweinsteiger – Kroos, allerdings überzeugte es vor allem in der Vergangenheit nicht, da es defensiv zu anfällig war.

Block 117 Allianz Arena

Positiver Höhepunkt der Partie waren die drei Tore in gut 10 Minuten. Allesamt waren wundervoll herausgespielt und zeigten das Potenzial der Mannschaft. Leider spielt bei Pep Guardiola Torschusstraining nur eine untergeordnete Rolle, sodass man bereits kurz vor der Halbzeit das Tore schiessen wieder einstellte. Man schien zufrieden mit dem Zwischenergebnis 3:1 – Training beendet.

In der zweiten Hälfte bekamen die Fans in der Allianz Arena dann zu sehen, wie die TSG weiter forsch und munter mitspielte. Der FC Bayern konnte sich kaum oder gar nicht befreien. Es reihte sich Abspielfehler an Konzentrationsfehler. So lag die Passquote am Ende „nur“ bei 81% – oder anders ausgedrückt: Jeder fünfte Pass landete beim Gegner. Und so kam wie es kommen musste, die Siegesserie von 19. Partien in der Bundesliga ist gerissen. Das man nicht noch verloren hat, liegt einzig und alleine an Tom Starke, der zwar das 3:3 einleite aber dann zumindest den Kasten sauber hielt und noch einige Chancen der Hoffenheimer klärte.

In der Summe bleibt ein munteres Trainingsspiel mit einer Einstellung von Seiten der Spieler, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Es bleibt zu hoffen, dass man die Partie als warnendes Beispiel nimmt und zur Seriosität zurückfindet, die man letztes Jahr nach dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft gesehen hat. Aber es bleiben ja noch ein paar Partien zum üben.

FC Bayern – TSG 1899 Hoffenheim 3:3 (3:2)
FC Bayern Starke – Rafinha, Van Buyten, Dante, Contento – Schweinsteiger, Thiago (25. Lahm) – Shaqiri, Götze (46. Mandzukic), Ribéry (75. Robben) – Pizarro
Bank Neuer, Alaba, Martínez, Müller
Hoffenheim Grahl – Johnson, Strobl, Vestergaard, Beck – Rudy, Polanski – Volland (89. Karaman), Roberto Firmino, Salihovic (60. Herdling) – Modeste (31. Elyounoussi)
Tore 0:1 Modeste (23.), 1:1 Pizarro (31.), 2:1 Shaqiri (34.), 3:1 Pizarro (40.), 3:2 Salihovic (44.), 3:3 Firmino (75.)
Karten Gelb: Schweinsteiger / Firmino, Vestergaard