Bitte kein bestes Trainingslager aller Zeiten!

Steffen Trenner 02.01.2013

Seit dem Jahr 2007 konnten die Bayern nur zwei Mal das Auftaktspiel im neuen Jahr gewinnen. 2007 hieß der Trainer noch Felix Magath und Uli Hoeneß ließ aus dem Trainingslager in Dubai verlauten: „Die Zeit der Ausreden ist vorbei. 2006 war ein Sommermärchen, jetzt kommt das Frühjahrserwachen“ Bayern startete am 26.01.2007 mit einem 2:3 gegen Borussia Dortmund in die Rückrunde. Zwei Wochen später hieß der Trainer nicht mehr Magath, sondern Hitzfeld. Der Meister hieß am Ende Stuttgart.

Im Jahr 2009 standen bei Bayern nach einer guten Schlussphase des Jahres 2008 unter Trainer Jürgen Klinsmann alle Zeichen auf Titel. Nach einem von allen Seiten gelobten Trainingslager in Dubai startete der FCB mit einer 0:1-Niederlage gegen den HSV in Spieljahr 2009. Der Trainer hieß wenig später Heynckes und der Meister Wolfsburg.

2011 blies man im Wintertrainingslager in Doha selbstbewusst zur Aufholjagd auf Herbstmeister Dortmund. „Serie starten“ war damals so etwas wie die meistgebrauchte Phrase. Die Rückrunde begann mit einem 1:1 gegen Wolfsburg. Van Gaal war nicht lange danach Geschichte und Dortmund am Ende Meister.

2012 schließlich sprach Jupp Heynckes vom „besten Trainingslager aller Zeiten“, das die Grundlage dafür legen sollte den Vorsprung auf Borussia Dortmund auszubauen. Der Herbstmeister startete mit einem 1:3 gegen Mönchengladbach ins neue Spieljahr. Dortmund zog vorbei und blieb bis zum Ende vorne.

Natürlich gibt es keine Gesetzmäßigkeit für eine solche Entwicklung, dennoch sollten die Bayern-Verantwortlichen trotz des großen Vorsprungs in der Liga den Ball rhetorisch flach halten. Dass Matthias Sammer zum Auftakt des Trainingslagers schon einmal den richtigen Ton getroffen hat und eine klare Fokussierung auf das Wesentliche (Physis und defensive Organisation) einfordert, macht Mut. „Bedingungen gewinnen keine Titel“, sagte Sammer vor dem Abflug nach Doha. Die Vergangenheit gibt ihm recht.