Südkurve: Auf einem guten Weg, Nebenblöcke und die Zeit nach Viagogo

Jan Trenner 17.10.2013

Südkurve München ruhige Nebenblöcke

Derzeit findet der von vielen gewünschte Dialog mit der Vereinsführung statt. Auch die aktiven Fangruppen befinden sich in einem regem Austausch miteinander. Natürlich sieht man die Veränderungen »von Außen« nur, wenn man die wirklich gute Stimmung bei den letzten Heimspielen im Blick hat. Über die laufende Arbeit hinter den Kulissen berichtet die Schickeria im E-Mail Newsletter.

Diese Veränderung ist das Ergebnis eines inzwischen offen, ehrlich und direkt geführten Dialogs und dem Willen sowohl auf Fan- als auch auf Offiziellen-Seite, einen vernünftigen Umgang miteinander zu pflegen. […] Dass diese Interessenskonflikte derzeit aber im Dialog und mit Respekt angegangen werden, halten wir für den richtigen Weg. Im Mittelpunkt steht der FC Bayern und die Südkurve. Die Südkurve ist ein wichtiger Teil des FC Bayern. Das konnte in der letzten Zeit jeder sehen. […] Wir sind derzeit zuversichtlich, dass wir alle zusammen weiter konstruktiv und sachlich an diesen Punkten arbeiten werden. Wir sind dahingehend im Austausch mit anderen Fangruppen und Fans sowie den Zuständigen im Verein.

Als Konsequenz der verbesserten »Rahmenbedingungen« (Testlauf Blockzugang bis zur Winterpause) durch den Verein wird die Schickeria auch im Europapokal wieder als Gruppe auftreten. Das betrifft schon nächste Woche das Heimspiel gegen Viktoria Pilsen.

Obwohl sich die Situation in und um die Südkurve entspannt hat, gilt es sich weiterhin zu engagieren. Die aktiven Gruppen befinden sich dabei natürlich in Gesprächen mit dem Verein, aber jeder einzelne Bayernfan – egal ob Steh- oder Sitzplatz – kann und sollte seinen Teil dazu beitragen. In den letzten Wochen fand vielerorts Aufklärungsarbeit und eine verbesserte Informationspolitik statt. Dennoch wissen noch immer viele Stadiongänger oder Fernsehzuschauer zu wenig über die Geschehnisse. Klärt weiter auf, sprecht Probleme an, teilt eure Meinung mit und diskutiert auf allen Ebenen. Die letzten Wochen sollten allen Fans gezeigt haben, dass der Weg des Dialogs und der Transparenz absolut zielführend ist. Wir dürfen Ultras und aktive Fangruppen nicht allein lassen, sondern müssen zu einer aktiven Gesprächskultur beitragen, nur so können alle Interessen unterstützt werden.

Vorsänger an den Nebenblöcken

Die Stimmung in der Südkurve hat sich merklich verbessert, dennoch soll unter dem Motto »Wir sind eine Südkurve – von Eckfahne zu Eckfahne« bisher ungenutztes Potential in den Nachbarblöcken 109 bis 11 und 114 bis 117 aktiviert werden. Schon jetzt ist die Kommunikation zwischen den Fans im Mittelblock 112/13 und dem Vorsänger nicht immer einfach. Wir stehen meist halblinks oben hinter dem Tor und dort ist es – trotz Megafon – nicht immer einfach alle Ansagen zu hören. Die Nebenblöcke stehen hinter Zäunen und noch weiter entfernt, obwohl sich dort stimmungswillige Fans befinden.

Deshalb werden beim Heimspiel gegen Mainz Vorsänger an den Trennzäunen stehen, um die Koordination auf die Seitenblöcke – wo zum Beispiel auch alarMstufe Rot und Munich’s Red Pride stehen – zu verbessern und Gesänge weiterzutragen. Ich bin sehr gespannt wie sich das am Samstagnachmittag bemerkbar machen wird und wir werden sicherlich im Spielbericht davon erzählen können. Bei aller Euphorie für Südkurve über den ganzen Unterrang (am besten als Stehplatzbereich) gilt es hier die Interessen der gemäßigteren Blockbesucher zu achten. Mit der freien Blockwahl hat man eine Art »Rückzugsmöglichkeit« gefunden und diese sollte man nicht leichtfertig zerstören und Stammplätze respektieren. Die Schickeria hat diesen wichtigen Punkt sehr gut beschrieben:

Wir möchten Euch an der Stelle aber auch bitten, an dieser Stelle angesiedelte Gruppen und Fanclubs und vor allem ihre angestammten Plätze zu respektieren! Vor allem im oberen Bereich des Blocks gibt es einige Stammplätze!

Arbeitskreis Fandialog (AKFD) und die Zeit nach Viagogo

Der FC Bayern wird seinen nach der Saison 2013/14 auslaufenden Vertrag mit Viagogo (besser: »ViaNogo«) nicht verlängern.

Wir brauchen eine Möglichkeit des Tickettausches.
Vielleicht organisieren wir selbst eine Börse.
Uli Hoeneß, TZ-Online.de (09.04.2013)

Nun sollte eine Lösung gefunden werden und die Organisation einer eigenen Kartentauschbörse scheint realistisch. Diesen Samstag wird der Arbeitskreis Fandialog die Problematik auf der Tagesordnung haben. Außerdem werden sie über den Testlauf freie Blockwahl, die Zuarbeit der AG Zweitmarkt (dem Viagogo Nachfolger) und regionale Fanklubtreffen sprechen. Zu Gast ist Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen. Hier bieten sich viele Chancen, dass undurchsichtige Kartengeschäft vernünftig anzugehen und fanfreundliche Lösungen zu finden. Beispielsweise wäre ein Chipkartensystem möglich. Nach vorheriger Registrierung wird der Kartentausch bzw. -kauf online abgewickelt und erst am Stadion auf die Karte geladen. Sie funktioniert dann beim Einlass wie eine Dauerkarte. Ich bin sehr gespannt welche Vorschläge entstehen und was der FC Bayern derzeit in Planung hat. Wir versuchen natürlich das Thema im Anschluss auch auf Miasanrot.de aufzugreifen, um von den Ergebnissen zu berichten.

Wie man sieht: es geht voran und die positiven Signale der letzten Wochen setzen sich fort. Die Länderspielpause ist zum Glück vorbei. Packen wir es an!