Spekulationszeit: Benatia, Godin, Cuadrado und Vidal

Christopher Trenner 02.07.2014

Durch die Fußballweltmeisterschaft hat sich wie alle vier Jahre das übliche Transferfenster verschoben. Vereine die Spieler abgeben müssen/wollen, hoffen inständig auf ein erfolgreiches Tunier ihrer Schützlinge. Umgekehrt gibt es genug Klubs, die sich von einem guten Turnier eines Spielers blenden lassen. Der FC Bayern geht hier meist einen anderen Weg – der geplante Stareinkauf, den Karl-Heinz Rummenigge für jedes Jahr unlängst ankündigte, ist mit Robert Lewandowski bereits getätigt wurden. Der typische deutsche Jungsspieler wurde auch verpflichtet. Jetzt geht es vor allem darum frischen Wind in den Kader zu bekommen.

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Frischer Wind in den Kader

Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Vieles wird davon abhängen, mit welchem Spielsystem Pep Guardiola in die neue Saison gehen will: 3er, 4er oder 5er Abwehrkette – viele Spielsysteme sind denkbar. Sollte Pep Guardiola mit drei Innenverteidiger planen, wäre die Besetzung mit Dante, Boateng, Martinez und dem frisch genesenen Badstuber wohl etwas dünn besetzt. Mit David Luiz stand schon der Nachfolger in der Tür, doch der Duft der Liebe (oder des Geldes) lockte den Abwehrspieler von Chelsea an die Seine zu Paris St. Germain. Die kolpotierte Ablösessumme von über 60 Mio. Euro wird zudem zum Boomerang für den FC Bayern, schließlich orientiert sich nun jeder Verein an diesem Preis. So wird den Münchnern immer wieder ein Interesse an Medhia Benatia (27 Jahre) vom AS Rom nachgesagt. Dem vielleicht besten Abwehrspieler der vergangen Saison in Italien. Allerdings verlangen die Römer über 60 Mio. Euro Ablöse, schließlich ist Benatia ihrer Meinung nach besser als Luiz. Benatia überzeugte vor allem durch seine gute Zweikampfquote und einen formidablen Spielaufbau. Mit 191cm misst der Marokanner mit franzözischen Wurzeln zudem Gardemaß. Ein Faktor der angesichts des Abgangs von van Buyten nicht unbachtet bleiben sollte. Einen guten Kopfballspieler kann jeder Kader gebrauchen. Ein anderer Name der für die Abwehr häufiger fällt ist Diego Godin (29 Jahre). Der Uruguayer von Atlético Madrid sorgte mit seinen Kopfballtor gegen Barca für die Meisterschaft. Im Champions League Finale sah es lange Zeit so aus, als wäre der Abwehrspieler der goldene Torschütze gewesen. Im Vergleich zu Benatia ist Godin der wohl noch bessere Zweikämpfer, allerdings ist er im Spielaufbau nicht der Beste Pfeil im Köcher, was eigentlich für Guardiola ein wichtiges Kriterium ist. Darüber hinaus hat Atletico dieser Tage bereits mit Diego Costa und Filipe Luis wohl zwei Stützen im Kader verloren. Ob der Abwehrchef und Kapitän das Schiff verlassen darf, bleibt offen.

Neben einem Innenverteidiger sucht der FC Bayern wohl intensiver nach einer festen Lösung für die Rechtsverteiger Position. Dort zeigte Rafinha zwar gute Leistungen, allerdings baute Guardiola in den entscheidenen Spielen Lahm wieder als RV ein. Da Lahm wohl zukünftig nur noch im zentralen Mittelfeld spielen soll, braucht es eine Alternative. Zwar könnte auch Rode diesen Part übernehmen, allerdings sucht der FC Bayern eher die “große” Lösung. Im Fokus steht hier Juan Cuadrado. Der Kolumbianer spielt zur Zeit noch beim AC Florenz und überzeugt gegenwärtig bei der Weltmeisterschaft als Flügelstürmer mit bereits vier(!) Torvorlagen. Ihn als reinen Dribbelkünstler abzustempeln würde ihm nicht gerecht werden. Er ist durchaus in der Lage eine Außenbahn auch defensiv dicht zu halten. Eine Rollengestaltung wie sie Dani Alves beim FC Barcelona lange Zeit inne hatte, ist mit Cuadrado durchaus denkbar. Die Rolle eines Flügelstürmer, der bei Kontersituationen bzw. in Sturmphasen der Gegner seine Seite dicht hält ist ihm auf dem Leib geschneidert. Somit passt Cuadrado bestens in ein System mit 4er/5er-Kette. Ein Knackpunkt könnte allerdings hier die Ablöse werden. Der AC Florenz wird wohl eine Summe jenseits der 30 Mio. Euro fordern.

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Eine weitere Baustelle könnte sich im Mittelfeld ergeben, wenn Toni Kroos oder Xherdan Shaqiri intensiv auf ihren Abgang drängen. Neben Hojbjerg, der wohl noch weiter eingebunden werden wird, taucht immer wieder der Name Aturo Vidal auf. Der Wunschsspieler von Jupp Heynckes wechselte damals nach Turin, weil Bayer Leverkusen ihn nicht an den FC Bayern verkaufen wollte. Jetzt könnte er doch beim FC Bayern landen. In Turin ist Vidal zum Weltstar gereift. Als 8er könnte er in München durch seine guten Zweikampfwerte, sein Pressingspiel und durch seine Torgefahr neue Impulse setzen. In 96 Ligaspielen für Juve erzielte er 28 Tore und 19 Vorlagen. Hinzu kommen in 15 Champions League Partien 8 weitere Treffer. Die größte Baustelle wäre auch hier die Ablösesumme. Juventus Turin wird ihn wohl nur für sehr viel Geld ziehen lassen.

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Stand jetzt ist allerdings bei allen genannten Spielern sehr viel Spekulation dabei. Wie immer in der Transferzeit. Ob und inwiefern der FC Bayern an bestimmten Spielern interessiert ist, wird sich wohl erst in den kommenden Wochen entscheiden. Gesichert ist wohl nur, dass der FC Bayern für diese Spielzeit 4-5 Spieler verpflichten will. Somit bleiben nach den bereits getätigen Verpflichtungen 2-3 Plätze offen. Diese Zahl kann sich allerdings noch verschieben, je nachdem welcher Spieler die Mannschaft noch verlässt. Zuletzt ist zu den Medien nur noch sehr wenig nach Außen gedrungen. Die Verpflichtung von Götze und Thiago erfolgte ohne einen Zeitungsbericht. Es kann also gut sein, dass der FC Bayern in den nächsten Wochen noch die ein oder andere Katze aus dem Sack springen lässt.

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