Samstag Abend wissen wir wo dieser FC Bayern steht

Steffen Trenner 24.07.2013

Die Elf von Jürgen Klopp ist ein wesentlicher Maßstab für den FC Bayern. Nicht nur weil sie der größte Gegenspieler in den vergangenen drei Jahren waren. Dortmund hat taktisch und spielerisch Dinge im Arsenal, die dem FC Bayern weh tun können. Da ist das starke Gegenpressing, das Klopp in dieser Saison wieder stärker ins Zentrum des Borussen-Spiels rücken will. Da ist das enorm schnelle Umschaltspiel mit einem herausragenden Ballbehaupter Robert Lewandowski und blitzschnellen Offensivspielern wie Reus, Kuba und jetzt Neuzugang Pierre-Emerick Aubameyang, die sich vornehmen werden die defensiven Lücken, die Guardiolas 4-1-2-3 im Zentrum fast zwangsläufig bietet, zu nutzen. Der letzte Sieg der Münchener in Dortmund datiert vom 12. September 2009 – auch das zeigt wie schwer sich die Roten in den vergangenen Jahren gegen die Schwarz-Gelben immer wieder taten.

All das muss Bayern keine Angst machen. Im Gegenteil. Der Supercup am Samstag ist eine willkommene Gelegenheit, die die Münchener zwei Wochen vor Saisonstart nutzen können, um ein erstes Ausrufezeichen zu setzen.

Als Hermann Gerland in einem Interview mit der 11Freunde nach der Saison 2012/2013 gefragt wurde, was das wichtigste Spiel auf dem Weg zu drei Titeln war, antwortete er nicht etwa mit Barcelona oder Juventus. Er nannte den 2.1-Sieg im Supercup gegen Borussia Dortmund knapp zwei Wochen vor Saisonstart. Damit habe die Mannschaft sich selbst bewiesen, dass sie Dortmund schlagen könne. Ich glaube nicht, dass das Supercup-Duell am kommenden Samstag im Nachhinein eine ähnliche Bedeutung entfalten wird, aber ich bin überzeugt, dass das Spiel vor 80.000 Zuschauern im Signal Iduna Park zumindest eine wichtige Erkenntnis bringt. Wir werden nach dem Spiel endlich wissen, wo der FC Bayern steht nach knapp vier Wochen unter dem neuen Coach Pep Guardiola. Es ist die erste echte Standortbestimmung. Und genau so sollten die Münchener dieses Spiel auch angehen.