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Round-Up: Xherdan Shaqiri

Felix Trenner 09.10.2015

Von 2000 an hatte der 1991 geborene Shaqiri in Basel gespielt und erhielt bereits mit 17 Jahren einen Profivertrag. In seinen drei Saisons in der 1. Mannschaft des FCB gewann er dreimal die Meisterschaft sowie zweimal den Pokal. 2012 folgte für das außerordentliche Talent schließlich der Wechsel nach München, wo er sich von Anfang an gut präsentierte und in seiner ersten Saison regelmäßig zu Einsätzen kam. Seinen ersten Treffer erzielte er in der Champions League gegen Baryssau, auch in der Bundesliga traf er im Dezember 2012. Im Nachhinein ist festzuhalten: Genau wie andere Rotationsspieler war Xherdan Shaqiri ein wichtiger Baustein für den Gewinn des Triples. Er brachte viel Talent und Qualität in die Mannschaft und schaffte es durch seine Dribbelstärke, Pausen für Robben und Ribery möglich zu machen. Mit dem Triplesieg krönte „Shaq“ seine Karriere bereits in jungen Jahren. Auch in der ersten Saison unter Pep Guardiola lief es zunächst gut für den „Kraftwürfel“, er wurde regelmäßig eingewechselt und sammelte einige Minuten – bis er sich Ende Oktober 2013 eine Muskelverletzung zuzog und erst kurz vor Ende der Hinrunde wieder fit war. Zwar folgten auch danach noch einige Einsätze von der Ersatzbank, mit einer erneuten Verletzung gegen Ende der Saison hatte er jedoch keine Chance mehr, sich zu präsentieren. Auf dem Papier jedoch feierte Shaqiri erneut das Double und gewann so länderübergreifend sein viertes Double in Folge.

Der Bruch mit dem FC Bayern folgte 2014. Bereits in der Sommerpause hatte es Diskussionen um eine Ausleihe gegeben, Shaqiri blieb jedoch – und kam zu wenigen Einsätzen. Die zwei Hauptprobleme? Wenn Shaq spielte, wirkte er verkrampft und versuchte verzweifelt, sich im Fokus zu präsentieren. Das endete in vielen unnötigen Einzelaktionen und oftmals zu ungenauen Pässen – zwei Dinge, die überhaupt nicht in Guardiolas Philosophie passen. Hinzu kam, dass sowohl er selbst als auch sein Bruder / Berater sich vermehrt gegenüber schweizer Medien über seine Rolle beschwerten und somit Shaqiris Standing im Verein schadeten.

Folgerichtig erfolgte der Wechsel im Januar 2015. Doch auch bei Inter Mailand kam der Schweizer nicht zurecht, die Italiener hatten sich deutlich mehr von dem Dribbler erhofft und Shaqiri hatte zudem offensichtliche Probleme mit dem medialen Druck. Es folgte nach nur einem halben Jahr ein erneuter Wechsel, diesmal zu Stoke City. Ein leider relativ klarer Abstieg: In nur etwa einem Jahr wurde Shaqiri vom ambitionierten Spieler beim FC Bayern und potentiellem Nachfolger von Robben oder Ribery zum soliden Stammspieler beim aktuell 14. der Premier League. Es wäre dem Kraftwürfel zu wünschen, dass sich seine Karriere bald wieder zum besseren wendet, wir gratulieren auf jeden Fall zum 24. Geburtstag!

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

Presseschau

»Schutzprogramm für Gerd Müller«

»Nicht erst seit seiner Alzheimer-Erkrankung kümmern sich die Bayern um Gerd Müller« beginnt das Portrait der Welt zum bald 70-Jährigen »Bomber der Nation«. In dieser Woche wurde – zumindest für die breite Öffentlichkeit – bekannt, dass Gerd Müller an einer Alzheimer-Erkrankung leidet. Bereits in der Vergangenheit gab es einige Vorfälle, die für Spekulationen sorgten. Der Text zeichnet ein sehr genaues Bild darüber wie der FC Bayern sich stets, um seinen vielleicht wichtigsten Spieler der 70er Jahre kümmerte und vor ihn stellte.

Zwei weitere FCB-BVB-Analysen

Das Topspiel am Sonntagabend war, wie oft und beinahe überall erwähnt, auch das Zusammentreffen zweier großartiger Trainer. Aus diesem Grund zeigen wir heute zwei weitere Analysen zur Partie.

»The Yellow Wall«, ein englischsprachiger Borussia Dortmund Blog und Podcast, findet sechs erwähnenswerte Beobachtungen und illustriert sie sowohl mit der Taktiktafel als auch SQUAWKA-Statistiken.

Zonal Marking beschäftigt sich ebenfalls mit der Partie, den taktischen Veränderungen im Verlauf und kommt zu folgendem Fazit:

And it was a proper tactical battle, too – Guardiola’s defensive switch was crucial in two Bayern goals, while Tuchel’s formation switch got Dortmund back into the game, and meant Guardiola had to respond. Ultimately, though, Bayern were simply too strong.
Zonal Marking, 06.10.2015

FCB-Frauen: »Serie in Champions League fortsetzen«

Am Mittwoch starteten die Bayern Frauen mit einem 1:1 gegen Twente Enschede in die Champions League. Bereits im Vorfeld sprach Vivianne Miedema mit dem Deutschen Fußballbund über die neue Herausforderung, das Spiel in ihrer Heimat und den Stellenwert des Frauenfußballs in den Niederlanden.

Manchmal wundere ich mich selbst über diese Serie. Das ist schon außergewöhnlich. Wir hatten manchmal das nötige Quäntchen Glück, aber wir haben ohne Zweifel auch große Qualität.
Vivianne Miedema, DFB.de am 06.10.2015

Nils Petersen: »Die Zeit bei Bayern war der Grundstein«

Nils Petersen wurde aus der 2. Liga zum FC Bayern geholt, verabschiedete sich von dort aber wieder und spielt inzwischen für den SC Freiburg. Die Breisgauer kämpfen mit dem VfL Bochum um die Tabellenspitze und damit den Wieder-Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Im Interview mit SPOX sprach er über seine Situation in Freiburg, die Liga und die Zeit bei Bayern München, auf die er nicht verbittert zurückblickt. Stattdessen bezeichnet er sie als Grundstein.