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Rot-Weißes Round-Up: Lúcio

Felix Trenner 08.05.2015

Lucimar da Silva Ferreira, geboren in Brasilia, spielte in der Jugend für den Platalina EC sowie den Clube Regatas Guará, bevor er 1998 seinen ersten Profivertrag beim renommierten SC Internacional Porto Alegre unterschrieb. Nach zwei Saisons in Brasiliens erster Liga wagte er mit 21 den Sprung nach Europa zu Bayer 04 Leverkusen. Bereits in seinem ersten Jahr schlug er voll ein und gehörte auf Anhieb zur Stammelf. Beinahe gewann er mit den Leverkusenern alles – am Ende war er jedoch „nur“ Teil des legendären Vizekusen-Teams. Doch immerhin erlebte er einen ersten Karriere-Höhepunkt, als er im Champions-League-Finale gegen Real Madrid zum zwischenzeitlichen 1:1 traf und einen weiteren, als er im Sommer mit der Nationalmannschaft den WM-Titel holte. Aber bereits im Jahr darauf erlebte Lúcio die Schattenseiten und konnte mit Bayer gerade so einen Abstieg verhindern. Nach einer stark verbesserten dritten Saison in Leverkusen wechselte er nach 92 Einsätzen zum FC Bayern München und folgte damit Michael Ballack und Ze Roberto, die bereits 2002 an die Isar gezogen waren.

Unter Trainer Felix Magath zählte Lúcio zum Stammpersonal und rochierte zusammen mit Robert Kovac, Valerian Ismael und Daniel van Buyten durch die Innenverteidigung. 2004 und 2005 holte er zudem seine beiden ersten Meisterschaften in Deutschland. Auch nach einer schwierigen Saison 2006 und dem Trainerwechsel zu Ottmar Hitzfeld veränderte sich an der Position des Brasilianers wenig. Er gehörte weiterhin zu den besten Innenverteidigern in der Liga und wusste darüber hinaus mit einem starken Schuss und einigen offensiven Akzenten für Gefahr zu sorgen – auch wenn diese, wie bereits eingangs erwähnt, manchmal etwas zu viel des Guten waren. Lúcio zählte in der ersten Saison mit Ribery 2006/07 zu den Hauptverantwortlichen für den damals neu errungenen Rekord der wenigsten Gegentore (21).

Erst 2009 wendete sich das Blatt. Der neue Trainer Louis van Gaal machte Lúcio von Anfang an klar, dass er nicht mehr mit ihm plane – man möchte sich im Nachhinein gar nicht vorstellen, wie schief dieses „Experiment“ ohne Holger Badstuber hätte gehen können. Lúcio verließ den FC Bayern also nach fünf erfolgreichen Jahren in Richtung Inter Mailand. Und am Ende der Saison traf man sich wieder: Unter Trainer Jose Mourinho waren Lúcio und Walter Samuel zu dem damals wohl besten Innenverteidigerduo in Europa aufgestiegen. Sie bildeten das Rückgrat der Mannschaft, die in überragender Manier das Triple gewann. 2012 wechselte Lúcio zu Juventus Turin, blieb dort jedoch aufgrund geringer Einsatzzeiten nur für ein halbes Jahr und kehrte schließlich nach Brasilien zurück. Nach einer Saison beim FC Sao Paulo ist er seit 2014 für den Konkurrenten Palmeiras unterwegs – und auch mit 37 Jahren noch gut im Saft. Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag!

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

Presseschau

Niederlage in Barcelona

Am Mittwochabend verlor der FC Bayern das Hinspiel im Champions League-Halbfinale gegen den FC Barcelona im Camp Nou am Ende deutlich mit 0:3. Steffen konzentrierte sich in unserer Analyse auf die fehlende Stabilität in den letzten 30 Minuten, den Mangel an Lösungen im Konterspiel oder beim »Ergebnisfußball«. Martin Schneider legte in seiner Betrachtung für die Süddeutsche Zeitung besonderen Wert auf die ersten 14 Minuten, in denen Guardiola mit einem »schiefen System mit Dreierkette« spielen ließ. Nach einer guten Viertelstunde stellte der FCB-Coach auf eine Viererkette um. Zonal Marking beschäftigte sich ebenfalls mit Dreierkette und Mannorientierung. Neben einigen Statistiken lobte Thomas Hummel (ebenfalls Süddeutsche Zeitung) in seinem Kommentar das Fußballspektakel und Guardiolas »bemerkenswerten Mut«. Matthias Sammer wollte der Mannschaft im Interview mit SPOX keinen Vorwurf machen und zeigte erneut die Schwierigkeiten der aktuellen Spielzeit auf.

Raphael Honigstein fand für ESPNFC deutlichere Worte und Kritik. Sein Text endet mit dem Hinweis, dass der künftig notwendige »Umbruch« im Spielerkader eventuell doch früher beginnen muss, als vielleicht im ursprünglichen Plan vorgesehen. Der Kicker hat die Interviews nach Abpfiff zusammengetragen.

Wie das Götze-Gerücht entstand

Wenn der Boulevard ein Gerücht aufgreift, sollte stets mit Vorsicht agiert werden. Der »BILDblog« zeigt einmal mehr, wie aus Gedankenspielen – eher »Kaffeesatzlesereien« – Schlagzeilen gedreht werden.

Saison-Aus für Ribéry?

Der Kicker berichtete, dass Franck Ribéry wohl das Aus für die laufende Endphase der Saison 2014/15 droht. Nur mit optimalem Handlungsverlauf könnte er Ende Mai eingreifen. Gegenüber dem Sportmagazin zeigte er sich sehr enttäuscht und erklärt, dass er noch immer Probleme mit dem Sprunggelenk hat. Nun muss der Fuß erneut ruhig gestellt werden.

Soccer Film Festival

»Landauer – Der Präsident«, der Film über den FCB-Ehrenpräsidenten Kurt Landauer, dessen Geschichte und Bedeutung für den Verein auf Initiative der Fans wieder ins Licht gebracht wurde, ist in der Auswahl des »kicking + screening« Fußball-Filmfestivals dabei. Wir berichteten Mehrfach über das Projekt und veröffentlichten zwei Rezensionen: Felix berichtete von der Weltpremiere und Jolle schrieb über die Vorführung des Club Nr. 12 im Sendlinger Tor Kino.

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