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Rot-Weißes Roundup: Steffen Hofmann

Felix Trenner 09.09.2014

Springen wir einige Jahre zurück. Seine ersten Einsätze für die zweite Mannschaft des FC Bayern hatte Hofmann Ende 1998/Anfang 1999. Beide Spiele, gegen Schweinfurt und den FSV Frankfurt, verlieren die „kleinen Bayern“ und Hofmann kommt erst in der darauffolgenden Saison wieder zum Zug. 1999/00 etabliert der geborene Würzburger sich und macht 25 Spiele. Liest man sich die Spielberichte aus dieser Saison durch, stößt man auf eine Vielzahl bekannter Namen. Ob David Jarolim (später u.a. HSV), Daniel Bierofka (1860) oder Torwart Stefan Wessels (lange 1. FC Köln) – viele Spieler schafften es zwar nicht beim FC Bayern, dafür aber woanders in der Bundesliga. Zu jenen Spielern darf sich auch unser Geburtstagskind zählen: Zwar spielte Hofmann in seinen vier Jahren bei den Amateuren (bis 2002) 84 Mal (26 Tore), der Sprung zu den Profis gelang allerdings nur vereinzelt seinen Mitspielern. Den Anfang der goldenen Generation erlebte er gerade noch: Unter Hermann Gerland hießen die Companions in seiner letzten Regionalliga-Saison Lahm, Schweinsteiger, Misimovic oder Trochowski. Gerade dieser Generationswandel dürfte dem offensiven Mittelfeldspieler den entscheidenden Push gegeben haben. Ein Vereinswechsel war für beide Seiten das beste.

Für die Bundesliga reichte es im ersten Anlauf nicht. Rapid Wien war an einem Transfer interessiert und so wandte sich Hofmann gen Süden. Auf Anhieb etablierte er sich in Wien als Stammkraft, 26 Spiele in der Startelf in seiner ersten Saison und sechs Champions League Spiele in seiner dritten Saison machten ihn zu einem Kandidaten im „Team 2006“, das der DFB als Perspektivmannschft für die WM in Deutschland zusammengestellt hatte. Zwar wurde aus der WM-Teilnahme nichts (kein A-Länderspiel), allerdings holte ihn 1860 München im Winter 2006 „nach Hause“. 17 Mal spielte er für die „Löwen“, bis er erkannte, dass er den Status, den er in Wien innehatte, nicht bekommen würde. Für 550.000 Euro wechselte er nach 1,5 Jahren wieder zurück – es sollte seine beste Entscheidung werden. Seit 21.07.2006 steht Hofmann bei den Grün-Weißen unter Vertrag und hat fast schon Legendenstatus erlangt. In Österreich feierte er auch seine größten Erfolge: 2-maliger österreichischer Meister, 4 Europa League Teilnahmen, 03/04 und 08/09 österreichischer Fußballer des Jahres und 2009/10 mit 20 Treffern Torschützenkönig in der österreichischen Liga. Für den FC Bayern spielte er nach seinem Einsatz gegen Köln zwar nie wieder – die Geschichte, genau eine Minute für einen Verein am Platz gestanden zu haben, macht Steffen Hofmann jedoch zu einem besonderen Spieler.

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienenstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

Benatia wollte in Rom bleiben

Überraschende Aussagen vom teuersten Abwehrspieler, den die Bundesliga in ihren 52 Saisons gesehen hat: Mehdi Benatia, der sich derzeit noch mit einer Muskelverletzung rumplagt, sagte im Interview mit dem „Kicker“ (SPOX fasst zusammen), es sei eigentlich nicht sein Plan gewesen, die AS Rom bereits nach einem Jahr wieder zu verlassen. Vielmehr habe Sportdirektor Walter Sabatini ihn darum gebeten zu gehen, um den wirtschaftlichen Erlös zu erhalten. Während der 27-Jährige für seinen Ex-Verein kaum ein gutes Wort findet, schwärmt er vom FC Bayern. Angebote aus Manchester oder Madrid seien nichtig gewesen, als er vom Interesse aus München erfuhr. Die Antwort aus Rom ließ übrigens nicht lange auf sich warten: James Pallotta, seines Zeichens Präsident bei der AS, bezeichnet Benatia als Lügner. Nicht nur ihn selber habe er enttäuscht, sondern auch seine Mitspieler und Trainer Rudi Garcia.

Das Geplänkel um seine Person dürfte es für Benatia nicht einfacher machen. Ohnehin schon verletzt und dadurch in der Länderspielpause mit wenig Kontakt zum Rest des Teams, sollte sich der Marokkaner lieber darum sorgen, möglichst bald auf dem Platz gute Leistungen zu zeigen. Auch wenn er es nicht offen zugibt: 26 Millionen Euro Ablöse und der Titel „teuerster Verteidiger aller Zeiten“ können eine Bürde sein.

Shaqiri durfte nicht wechseln

Es wurde spekuliert, öffentlich bekritelt und mit scharfen Geschützen geschossen – am Ende musste Xherdan Shaqiri beim FC Bayern bleiben. Wie wir bereits vermutet hatten, war der Spieler zwar mehr als erpicht darauf, München den Rücken zu kehren und neu anzufangen, wie er jetzt offen eingestand. Diesem Vorgang schoben Sammer & Co. allerdings einen Riegel vor. Ob der aktuellen Personalsituation auch die richtige Entscheidung. Für Shaqiri steht nun ein richtungsweisendes Jahr an, in dem sich entscheiden wird, ob er scheitert oder nicht.

Hopfner Aufsichtsratsvorsitzender

Karl Hopfner tritt nun vollends in die Fußstapfen von Uli Hoeneß. Der Vereinspräsident wurde auf der turnusmäßigen Sitzung des Aufsichtsrats am Montag zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Das Amt hatte Adidas-Vorstand Herbert Hainer interimsmäßig ab März inne gehabt – eine Verflechtung zwischen Adidas und dem FC Bayern, die einige im Umfeld des FC Bayern nicht unbedingt positiv sahen. Wie lange Hopfner seine Funktionen beim FC Bayern ausüben wird, bleibt abzuwarten

SZ über Götze: Undefinierte Spielfigur

Er hat es nicht leicht im Moment. Mario Götze tut sich schwer nach der WM wieder in Tritt zu kommen, das belegen auch seine Einsätze in der Bundesliga, in denen er zuletzt recht unspiriert auftrat. Die Süddeutsche Zeitung widmet sich der Problematik in einem kritischen Artikel. Auch gegen Schottland habe er alles andere als schlecht gespielt – nur sei das zu wenig für ein derartiges Talent. Zweifelhaft sind allerdings die Aussagen am Anfang des Artikels zu sehen: Ob Götze in seinem Alter schon den den größten Karrieremoment hinter sich hatte? Aber natürlich. Wie sollte man ein Siegtor im WM-Finale denn auch noch steigern? Von den Medien wird der 22-Jährige ohnehin kritisch beäugt, zu wenig sei von ihm zu sehen gewesen in den wichtigen Spielen der letzten Saison und auch bei der Weltmeisterschaft. Hier kann nur immer wieder gesagt werden: Gebt ihm Zeit. Vergleicht man Götze mit einem 22-jährigen Ribery oder Robben ist der Vorsprung immer noch ein gewaltiger, seine ganz große Zeit liegt noch vor ihm. Die Situation im Dortmunder Stadion vergangenen Sonntag erinnerte auf gewisse Art und Weise an Robben 2012. Ein grundsätzlich kritisch beäugter Spieler, der, so die Medien, lediglich von einer Randgruppe unterstützt wird, während die Mehrheit ihn viel lieber leistungsbedingt auf der Bank sehen würde. So wie sich Robben damals aus dem Tal kämpfte und gestärkt hervorging, so muss es nun auch Götze schaffen.

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