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Rot-Weißes Round-Up: Jürgen Wegmann

Felix Trenner 31.03.2015

1964 wurde Wegmann in Essen geboren und begann mit fünf Jahren bei Wacker Bergeborbeck Fußball zu spielen. 1976, mit 12 Jahren, wechselte er in die Jugend von Rot-Weiß Essen, wo er nach fünf Jahren (und nach eigener Aussage 377 Treffern) einen Profivertrag erhielt. Insgesamt 65 Mal kam der Stürmer in den folgenden drei Zweitliga-Spielzeiten zum Einsatz und konnte 32 Tore erzielen. 1984 wechselte er zu Borussia Dortmund, wo er in seinem zweiten Jahr zu einem wichtigen Teil der Vereinsgeschichte wurde: Im Relegationsrückspiel gegen Fortuna Köln 1986 rettete er den BVB mit einem Treffer in der letzten Minute in ein Entscheidungsspiel (dass die Borussen gewannen) und trug so erheblich zum Klassenerhalt bei. Für diesen Treffer wurde er vom BVB mit einem Stern auf dem Walk of Fame in der Dortmunder Innenstadt geehrt. Seine Beliebtheit dürfte in Dortmund jedoch rasch gesunken sein – in der darauffolgen Saison lief Wegmann für Schalke 04 auf und kam schließlich ein Jahr später nach München.

1987/88 und 1988/89 lief er für die Rot-Weißen auf und erzielte in 58 Spielen 26 Tore. Mit dem FC Bayern konnte er den Supercup und die Meisterschaft gewinnen – seine einzigen Karrieretitel. Mit dem 1:0-Siegtreffer der Münchner am 16. Spieltag der Saison 88/89 im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg per Fallrückzieher erzielte er zudem das Tor des Jahres. Doch auch in Bayern blieb Wegmann nur zwei Saisons, es zog ihn zurück nach Dortmund. Vier Jahre lang spielte er noch einmal für die Borussia – zwei jedoch verbrachte er weitestgehend verletzt auf der Tribüne, weshalb er zu lediglich 48 Einsätzen kam. Wegmann gab nicht auf und probierte es weiter: 1993 beim MSV Duisburg, 1994 in Essen und auch in Mainz 1995. Am Ende jedoch musste er seine Karriere bereits mit 31 Jahren verletzungsbedingt beenden. Nach seiner aktiven Karriere war Wegmann erneut vier Jahre lang für den FC Bayern als Fanshop-Repräsentant in Oberhausen tätig. Wir gratulieren ihm herzlich zum 51. Geburtstag!

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

Presseschau

Alternativen ohne Robben?

Arjen Robben wird dem FC Bayern noch mindestens weitere drei Wochen fehlen und verpasst somit die wohl entscheidende Phase in allen drei Wettbewerben – eine eindeutige Schwächung. „Bavarian Footballworks“ zeigt die alternativen Systeme auf, die für den FCB in der nächsten Zeit in Frage kommen. Eine Möglichkeit wäre, Müller auf die rechte Außenbahn zu schieben, wodurch der Stürmer jedoch seine in Guardiolas System spannende Rolle in der Zentrale aufgeben würde. Die zweite Variante ist die, die wir in den vergangenen Spielen des öfteren sehen durften: Die Abkehr vom 3-4-3/4-3-3-Hybridsystem und die Entstehung eines vergleichsweise klassischen 4-3-3. Egal wie: Vor allem die Einzelaktionen werden auf der rechten Seite ohne den Niederländer fehlen. Wie groß sein Impact auf das Bayernspiel ist zeigt eine Studie des CIES, nach der Robben in 2015 der zweitbeste Spieler in Europa ist (hinter Lionel Messi).

Reportage über Jugendarbeit und Dremmler

In einer ausführlichen und lesenswerten Reportage widmet sich Christian Eichler, FAZ-Sportkorrespondent in München, der Jugendarbeit des FC Bayern und geht dabei vor allem auf den Leiter der Nachwuchsschule, Wolfgang Dremmler, ein. Der verteidigt seine Abteilung gegen die Kritik, die auch aus der Bundesliga kommt („einzige Schwachstelle des FC Bayern“) und legt dar, wie erfolgreich das Junior Team in den letzten 20 Jahren gewesen sei. Doch vielleicht ist eben das das Problem in der Jugend: Zu oft weisen die Offiziellen die Kritik mit der Vergangenheit als Begründung ab – und nicht mit der Zukunft. Dass der Kampf um Talente hart geworden ist im europäischen Vergleich steht außer Frage. Dennoch: Man sollte weniger die Lorbeeren für die Generation Lahm weiterhin einheimsen und sich mehr mit der Suche nach der nächsten solchen Generation beschäftigen.
Vielleicht heißt der neue Schweinsteiger auch Toni Trograncic. Der 15-Jährige durfte in der vergangenen Woche zum ersten Mal bei den Profis mittrainieren – eine große Ehre und Grund genug für ein Selfie mit Philipp Lahm nach der Einheit.

Update Amateure: Nicht mehr lange bis zum Derby

In weniger als einer Woche ist es wieder so weit: Das Amateure-Derby steht an! Das Fanprojekt München – ROT äußert sich auf Facebook bereits zu den „Vorbereitungen“ und hofft auf einen kühlen Kopf bei allen Beteiligten. Der Beschluss des Kreisverwaltungsausschusses bezüglich der HGK sehen die Vertreter kritisch.

Firmino ein Kandidat für den FCB?

Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich nach dem überzeugenden Auftritt des Hoffenheimers Roberto Firmino beim Testspiel der brasilianischen Nationalelf gegen Chile mit einem schon länger kolportierten Wechsel des 23-Jährigen zum FC Bayern. Laut SZ-Redakteur Christof Kneer fehlt den Bayern-Verantwortlichen bisher noch das Vertrauen in seine Konstanz.

In eigener Sache: Der PlusMinus-Wert

Am Ende des Round-Ups möchten wir noch kurz auf unsere Vorstellung von gestern hinweisen: Den PlusMinus-Wert, der dabei helfen soll, subjektive Thesen zu unterstützen beziehungsweise zu widerlegen. Wir sind uns bewusst, dass dieser Wert nur eine Annäherung ist – aber er kann dabei helfen Leistungen einzelner Spieler besser einordnen zu können. Wir freuen uns über jegliche Kritik und Meinungen!