Projekt Bayern-21

Maurice Trenner 08.05.2017

In diesem Artikel wollen wir etwas tiefer in die Altersstruktur des Bayern-Kaders einsteigen und diesen mit aktuellen Konkurrenten, vergangenen Jahren sowie früheren Ancelotti-Teams vergleichen.

Die EM weckte Erwartungen

Im Sommer war die Erwartungshaltung und Vorfreude der Anhänger des FC Bayern groß. Bei der Europameisterschaft hatten die beiden Youngstars Kimmich und Coman viele Minuten gesammelt (390 und 272) und dabei starke Leistungen gezeigt.

Dazu gesellte sich noch der Shooting-Star der EM: Renato Sanches. Der 19-jährige Portugiese hatte bei seinen sechs Einsätzen für den späteren Europameister Portugal die gesamte deutsche Fachpresse fast restlos mit seinen Dribblings durchs Mittelfeld und seinem dauerhaften Offensivdrang überzeugt. Während noch nach seiner Verpflichtung im Mai 2016 einige Kritik an der kolportierten Ablösesumme von 35 Millionen (plus Bonus-Zahlungen) aufkam, wurde seine Ankunft mit gespannter Vorfreude erwartet.

Doch die „etablierten“ jungen Spieler, die unter Guardiola überzeugende Auftritte hinlegten, und auch Neueinkauf Sanches konnten in der ersten Saison unter Ancelotti noch nicht an ihre Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen.

Dabei waren sie in einem kleinen Teufelskreis gefangen. Ancelotti vertraute oft dem Kern seiner Mannschaft und wechselte erst, wenn das Spiel bereits am kippen war. Die jungen Spieler kamen nun häufig ohne Bindung in die Partie und versuchten oft zu viel auf einmal. Die daraus resultierenden schwächeren Leistungen schmälerten das ohnehin gesunkene Selbstvertrauen.

Die Entwicklung von Kimmich und Coman in den letzten anderthalb Jahren weist einige Gemeinsamkeiten auf.
(Photo: VALERY HACHE/AFP/Getty Images)
So sind die Bayern weiterhin auf der Suche nach dem nächsten U23-Spieler, dem der Sprung in die erste Elf gelingt. Der letzte Spieler, der dies schaffte, war David Alaba, der unter Louis van Gaal, ähnlich wie vorher bereits Thomas Müller, in so gut wie jedem Spiel das Vertrauen geschenkt bekam.

Kimmich und dann lange nichts

Um die Altersstruktur im Bayern-Kader zu verdeutlichen, haben wir uns die prozentuale Anzahl der Spielminuten eines jeden Spielers angeschaut und diese über das Alter der Spieler aufgetragen. Zum weiteren Verständnis wurde eine Trendlinie eingefügt, die die durchschnittliche Spielzeit pro Alter anzeigt. Da nach der Saison Phillipp Lahm und Xabi Alonso ihre Karriere beenden, haben wir die Trendkurve auch noch ohne die Spielzeiten der beiden berechnet (grüne Linie). Die Daten haben den Stand vom 26. März.

Die Generation Bayern-2021 verbucht die meisten Minuten
Als erstes soll der Fokus auf die jungen Spieler gelegt werden. Im linken Bereich sind neben den vier Amateur-Spielern, die den Kader auffüllen und keine Minute absolvierten, die oben bereits oben erwähnten einsortiert: Sanches, Coman, Kimmich und Bernat.

Kimmich absolvierte die meisten Spielminuten der vier genannten. Dies kann vor allem mit seiner Vielseitigkeit begründet werden, so kam er insgesamt auf fünf verschiedenen Positionen zum Einsatz. Die relativ gute Zahl von 50% der Spielminuten trügt jedoch etwas. So absolvierte der deutsche Nationalspieler die meisten seiner Einsätze in der Hinrunde. Während Kimmich in der CL-Gruppenphase noch 271 Minuten in fünf Spielen bestritt, kamen in der K.O.-Phase nur drei Spiele und überschaubare 49 Minuten dazu.

Gerade Kimmich war die fehlende regelmäßige Spielpraxis anzumerken. Im Frühherbst durfte er gegen Hamburg, Köln und Frankfurt drei mal in Folge über die komplette Distanz ran und schoss direkt in jedem Spiel ein Tor. In der Rückrunde waren solche gefährlichen Ausflüge in den Strafraum nur noch selten zu sehen.

Coman und Sanches spielten beide etwa 25% der Minuten, wobei Coman aufgrund mehrerer Verletzungen einige Spiele verpasste. Dennoch bieten nur zwei Einsätze über 90 Minuten und nur 34 Minuten Champions League zu wenig Potenzial zur Entwicklung des zeitnah benötigten Ribéry-Nachfolgers.

Bayerns teure Teenager.
(Photo: ODD ANDERSEN/AFP/Getty Images)
Sanches tat sich generell schwer mit dem neuen System in einem neuen Verein unter einem neuen Trainer. In den wenigen Partien, die er absolvierte, fragten sich einige Bayern-Fans, ob dies wirklich der gleiche Spieler war, der bei der EM so überzeugt hatte. Das passintensive Bayern-Spiel kam dabei dem Mittelfeld-Dribbler und Unruhestifter Sanches nicht gelegen. Gerade in Kombination mit Vidal in der Zentrale litt dann auch das Bayern-Spiel unter fehlender Struktur. Es war erkennbar, dass er der einzige Spieler ist, der in seiner Karriere noch keinen positionsspielfokussierenden Trainer hatte.

Zwei vorm Abschied, zwei im Job-Sharing

Am anderen Ende des Spektrums liegt die Ü30-Fraktion rund um den Kapitän Lahm, den Maestro Alonso und das Flügel-Duo Robbery. Ancelotti verschaffte allen vieren regelmäßige Verschnaufpausen, um die Fitness zum Saisonendspurt sicher zu stellen. Daher kommt keiner der Spieler auf mehr als 75% Einsatzzeit.

Besonders bei Lahm ist die Belastungssteuerung erkennbar. Bis zum 30. Spieltag bestritt der Rechtsverteidiger erst 1842 Spielminuten in der Bundesliga. Zur Referenz: Erst drei mal blieb Lahm in seiner Karriere unter der Marke von 2.000 Minuten – in allen drei Saisons fiel er für längere Zeiträume verletzt aus (05/06 Kreuzband, 07/08 Bänderdehnung, 14/15 Sprunggelenk).

Die beiden Außenstürmer sind ein gutes Beispiel für erfolgreiches Job-Sharing. Ribery und Costa hatten die gleichen Spielanteile, wobei Ribery und damit die Erfahrung in den wichtigen Spielen gegen Madrid und Dortmund den Vorzug bekam. Hier muss man abwarten, ob Costa in Zukunft nicht mehr Einsätze in wichtigen Partien fordern wird. Argumente für solche lieferte er jedoch weder in der Champions-League noch im DFB-Pokal. Es bleibt offen, ob er in der Lage ist den noch notwendigen Entwicklungsschritt zu gehen, um Ribéry auf dessen Peak-Niveau zu ersetzen.

Bald nur noch im Freizeitdress zu bewundern.
(Photo: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)
Insgesamt werden durch das Karriereende von Alonso und Lahm nächste Saison 5.612 Minuten Spielzeit in allen Wettbewerben frei. Ancelotti muss es schaffen diese Zeit nicht nur auf die Neuzugänge zu verteilen, sondern auch zur Entwicklung der jungen Spieler zu verwenden.

Generation Bayern 2021

Als letzter Block bleibt noch der rot markierte Bereich in der Mitte: die Generation Bayern-2021. Hier finden sich die besten Spieler der aktuellen Saison: Lewandowski, Thiago und Neuer. Alle sieben Spieler plus Boateng, der aufgrund seiner Verletzung hier etwas abfällt, sind zudem langfristig an den FC Bayern gebunden. Als letzer Spieler verlängerte Thiago vor dem Spiel gegen Wolfsburg seinen Kontrakt bis 2021.

Diese Spieler ergänzt um einige junge Spieler sollen den so wichtigen Kern für die nächsten Jahre bilden. Viele davon sind kurz vor ihrem absoluten Peak oder befinden sich bereits seit einigen Jahren auf diesem Niveau. Für Ancelotti wird es hier wichtig sein, diesen Kern beisammen und bei Laune zu halten. Mit der Achse Neuer-Boateng/Hummels-Thiago-Lewandowksi ist Bayern bis 2021 sehr gut aufgestellt. Dieser Spieler ergänzt mit jungen Spielern aus den eigenen Reihen ergänzt durch gezielte Verstärkungen stellen das Projekt Bayern-21 dar.

Zwei Spieler die herausstechen sind Thomas Müller und Arturo Vidal. Müller lief in der gesamten Saison seiner Form hinterher und konnte nur selten überzeugen. Seine Position oder vielmehr den Raum, den er unter Guardiola noch besetzte, existiert in Ancelottis 4-3-3 nicht. Dennoch erhielt er viel Spielzeit, wobei er in den wichtigen Spielen nur von der Bank kam. In Carlos Stammelf war kein Platz für Müller.

Vidal steht mit seiner Einsatzzeit etwa auf einer Stufe mit Alonso. Nachdem der Chilene in den großen Partien der vergangenen Saison seinen Wert für die Mannschaft zeigte und häufig wichtigster und bester Mann war, verflachten seine Leistungen etwas. Gerade gegen Darmstadt & Co. fehlte Vidal oft das letzte Feuer.

Zwei die sich bewähren müssen.
(Photo: Lennart Preiss/Bongarts/Getty Images)
Auch aus diesem Grund wurde Vidal bewusst nicht beim Kern von Bayern-2021 erwähnt. Seine Rolle im Münchner Team und Spiel ist im Sommer zu bewerten. Eventuell wird es nächste Saison sogar zu einem Aufteilen seiner Minuten mit Javi Martinez kommen, sollte dieser von Ancelotti wieder ins Mittelfeld beordert werden.

Nachdem nun ausführlich die Spielzeiten des aktuellen Bayern-Kaders beleuchtet wurden, wandert nun der Blick auf die nationale und internationale Konkurrenz.

Dazu wurden die Spielminuten in fünf Altersklassen eingeteilt: U-20, 20-24, 25-29, 30-34, Ü-35. Als Konkurrenten wurden die beiden Teams ausgewählt, die Bayerns diesjährigen Triple-Traum jäh beendeten sowie der FC Barcelona.

Real und Bayern sind sich nicht unähnlich

Niemand setzt so sehr auf junge Spieler wie Borussia Dortmund
Auf nationaler Ebene gibt es kein Team, das dem FC Bayern so gefährlich werden kann wie die Dortmunder. Nach dem Verlust von drei Leistungsträgern – Hummels, Gündogan, Mchitarijan – im Sommer, wählte die Borussia bewusst den Wiederaufbau mit jungen Talenten. Neben Rohdiamanten wie Isak kamen die international begehrten Talente Dembele und Guerreiro.

Dieser jugendliche Ansatz des BVB zeigt sich direkt. Der BVB verfügt in seinem Kader mit Weidenfeller als Backup-Keeper und Piszcek nur über zwei Spieler, die älter als 30 Jahre sind. Der BVB setzt auf viele Leistungsträger, die im „besten Fußballeralter“ sind. Die Nationalspieler Schürrle und Reus gehören ebenso in diese Gruppe wie die Heimkehrer Sahin und Kagawa.

Unterstützt wird diese Gruppe durch einen großen Anteil an Spielern unter 25. In diesem Vergleich lässt kein Team auch nur annähernd so viel Spielzeit von U-20 Spielern absolvieren. Diese Taktik kann sich auszahlen, wenn die Spieler sich entsprechend weiterentwickeln und regelmäßig Erfahrung auf höchstem Niveau erhalten. Gleichzeitig besteht die Gefahr zum Ausbildungsverein für finanzstärkere Clubs zu werden.

Beim internationalen Vergleich mit Madrid und Barcelona ist die Altersstruktur der Münchner eher wiederzufinden. Anders als Dortmund ist keines dieser Teams mittlerweile darauf angewiesen eigene Talente zu entwickeln. Solche Eigengewächse werden hier eher als Bonus mitgenommen, falls sich dies ergibt.

Die Spielzeiten verteilen sich bei Real und den Münchnern nahezu identisch. Bei Madrid stehen ebenfalls die großen Spieler am Übergang ins 30. Lebensjahr. Interessant ist, dass bei den Madrilenen kein Spieler mehr als 80% aller Spielminuten beschreitet. Der FC Bayern hat hier mit Lewandowski, Neuer, Hummels, Alaba und Thiago gleich fünf Spieler.

In Varane und Carvajal verfügt Madrid über zwei U-25-Spieler, die knapp 70% der Spielminuten absolvieren und mittlerweile Stammspieler im Verein sind. An dieser Stelle ist Real ein fließender Umbau eventuell etwas besser gelungen, wobei auf den Positionen, anders als bei Bayern, auch kein unumstrittener Stammspieler vorhanden war.

Reale Chancen für junge Spieler in Madrid.
(Photo: Michael Steele/Getty Images)
Barcelona vertraut ebenfalls auf seine bewährten Dauerbrenner in Pique, Suarez und Iniesta, die alle drei die 30 überschritten haben. Das Team wird mit Leistungsträgern im Altersbereich 25-30 ergänzt.

Interessant wird es jedoch im Bereich U-25. Hier führt Barcelona gezielt Spieler an die erste Mannschaft heran. Mit 30% der Minuten entfallen hier deutlich mehr Minuten auf diese Altersgruppe als bei den anderen Teams im Vergleich. Allerdings sind diese Spieler wie Umtiti und Roberto bisher noch keine Schlüsselspieler. Zudem wird die Statistik durch Marc-Andre ter Stegen verfälscht, der als Torwart natürlich einen Großteil der Minuten spielt – auf der Position, die sicher am altersunkritischsten ist.

Nach gleichem Muster soll nun ein Blick auf die Bayern-Kader vergangener Jahre und di bisherigen Stationen von Ancelotti geworfen werden.

Dazu wurden die beiden Saisons ausgesucht, in denen man die Champions-League gewinnen konnte: 00/01 und 12/13. Bereits auf den ersten Blick ist erkennbar, dass die Altersstrukturen der einzelnen Kader sich sehr voneinander unterscheiden.

Triple-Kader als Gerüst der heutigen Mannschaft

Unterschiedlicher könnten die Altersstrukturen der großen Bayern-Teams kaum sein
Der Triple-Kader bot 2013 eine ideale Altersstruktur. Der Kern des Teams um Schweinsteiger und Lahm war zwischen 23 und 28 Jahre alt, was den Bereich Martinez bis Ribery abdeckt, ergänzt durch den damals noch erst 20-jährigen Alaba. Die Spielzeit des damaligen U-25-Blocks hat sich zur aktuellen Saison fast eins zu eins auf den U-30-Block verschoben.

Die Leistungsträger von damals sind größtenteils noch an Bord, worunter die jungen Spieler etwas leiden mussten. Von den Spielern die 2013 mehr als 60% der Minuten absolvierten sind einzig Schweinsteiger und Dante nicht mehr im aktuellen Kader.

Die ganz jungen Spieler des damaligen Kaders konnten den nächsten Schritt nicht rechtzeitig oder zumindest nicht bei den Bayern machen. Weder Weiser noch Höjbjerg noch Can sicherten sich entscheidende Spielzeiten. Zumindest Weiser könnte man ab nächster Saison sicherlich wieder gebrauchen.

Fingen erst nach Ihrer Zeit in München an zu strahlen: Weiser & Can.
(Photo: Alexandra Beier/Bongarts/Getty Images)
Diese Spieler nicht einzubauen und ihnen Spielzeit zu verschaffen, ist mit ein Grund weshalb kein U-25-Eigengewächs im aktuellen Kader steht. Diesen Kritikpunkt muss sich Guardiola als Nachfolger von Heynckes gefallen lassen. Allerdings ist es bei einer relativ jungen Startelf, wie sie der 2013er-Kader hatte, auch schwer als Jugendspieler viel Spielzeit abzugreifen und es bedarf auch einer gewissen persönlichen Reife seinen langfristigen Entwicklungspfad in diesem hochklassig besetzten Kader anzunehmen.

Wenn der aktuelle Kader als erfahren beschrieben wird, sollte man als Vergleich den Kader von Bayerns erstem Champions-League-Titel heranziehen. Dieser Kader hatte viele Spieler die am Ende des Höhepunkts ihres Schaffens standen. Hier sind vor allem Linke, Tarnat und Effenberg zu nennen. Viele Spieler aus dem damaligen Team waren zwischen 28 und 32 und strotzten nur so vor Erfahrung von allerlei großen Spielen.

Dennoch schaffte es Ottmar Hitzfeld gezielt junge Spieler heranzuführen und in die Mannschaft zu integrieren. Salihamidzic absolvierte als 23-jähriger bereits 80% der Minuten, Sagnol im gleichen Alter 68%. Beide sollten noch für einige Jahre das Gesicht der Bayern prägen. Und selbst im Bereich U-20 konnten Santa Cruz und Hargreaves beide etwa 20% der Spielminuten für sich nutzen.

Ancelotti kann auch junge Spieler weiterbringen

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Kader der Teams von Ancelotti’s CL-Siegen. Ist hier ein Muster erkennbar? Setzt der smarte Italiener immer alles auf die Karte Erfahrung?

Mit einer ähnlichen Altersstruktur führte Ancelotti Mailand zum Champions-League-Sieg
Der erste Blick scheint diese These zu stützen, ist doch in allen Teams der Anteil von Spielminuten in der Gruppe der 30- bis 34-jährigen über 20%.

Milan als erste große Trainer-Station von Ancelotti stellt sich alles in allem als sehr ähnlich zu Bayern heute dar. Hier die große Spieler-Generation um Cafu, Maldini, Inzaghi, die einen letzten Anlauf nimmt, um in den Herzen der Fans unsterblich zu werden. Dazu viele erfahrenen Recken Ende 20 in Pirlo, Nesta und Seedorf. Kaka war damals analog zu Thiago im heutigen Bayern-Team der Fixpunkt für die Zukunft.

Bei Real stand der Kader zu Zeiten von Ancelotti noch am Anfang seiner Hochphase. Mit jungen Spielern der entsprechenden Qualität ließ der Italiener dann auch jung spielen. Bale, Di Maria und Benzema sind allerdings auch nicht die Art von unter 25-jährigen, die sich jedes Team im Vorbeigehen leisten kann. Die angesprochenen Spieler schafften es auch unter Ancelotti Schritte nach vorne zu machen. Zusätzlich konnte Ancelotti auf eine breite Masse aus Spielern zwischen 26 und 28 zurückgreifen, wobei hier Ramos, Modric und Ronaldo zu nennen sind.

Der älteste Spieler im damaligen Kader war übrigens Casillas mit 32 Jahren. Alonso und Pepe waren die einzigen Feldspieler mit 30 oder älter, die über 50% der Spielminuten absolvierten. Interessanterweise spielte Alonso damals bei Real weniger als bei Bayern heute.

Fazit

Der aktuelle Bayern-Kader hat neben der Generation Lahm-Robbery ein zweites Standbein in Form der 2021er-Generation. Dieser Kern der Mannschaft kann nun mehrere Jahre zusammen bleiben und weiterhin Leistungen auf höchstem Niveau abrufen. Daher ist in der aktuellen Situation auch kein Umbruch notwendig, wie er von den Medien gefordert wird. Vielmehr müssen im Rahmen des Projekts Bayern-21 Schwachstellen im Kader identifiziert und gezielt verstärkt werden.

Der Triple-Kader von 2013 ist in seiner Grundstruktur heute noch vorhanden. Wobei der gesamte Kernkader nun vier Jahre älter ist. Die Talente von damals konnten den nächsten Schritt leider nicht gehen, aber viele der gestandene Spieler wurden zu Club-Legenden. Anhand der Ancelotti-Teams kann abgeleitet werden, dass der italienische Maestro im Normalfall auf etablierte Kräfte setzt. Die 2001er Bayern sollten jedoch ein mahnendes Beispiel sein, dass ein zu starker Fokus auf Erfahrung einen negativen Einfluss auf die mittelfristigen Erfolgschancen hat.