Mats Hummels kehrt zum FC Bayern zurück

Justin Trenner 10.05.2016

Nachdem die Gerüchte in den letzten Tagen mal in die eine als auch in die andere Richtung schlugen, ist es nun Gewissheit. Hummels kehrt damit zu den Anfängen seiner sportlichen Karriere zurück.

Der Rückkehrer

Bereits von 1995 bis 2008 spielte er für den FC Bayern München und durchlief dabei seit seinem siebten Lebensjahr alle Jugendmannschaften des deutschen Meisters. Während der Saison 2005/06 kam der heutige Weltmeister zu seinen ersten Einsätzen in der Regionalliga-Mannschaft. Hermann Gerland berief Hummels damals aus der U19 und machte ihn im Jahr darauf zum Stammspieler. Aufgrunddessen wurde auch Felix Magath, der damalige Trainer der Profis, auf ihn aufmerksam. Zur Saison 2006/07 machte Hummels die Vorbereitung in der ersten Mannschaft mit und kam zu seinem ersten Einsatz im Ligapokal-Halbfinale gegen Schalke 04. Die logische Konsequenz seiner Leistungen waren ein Profivertrag ab dem 1. Januar 2007 sowie sein Pflichtspieldebüt am 19. Mai 2007. Damals wurde er im letzten Saisonspiel, beim 5:2-Heimsieg über Mainz 05, in der 52. Minute für Martin Demichelis eingewechselt.

Doch Hummels bekam anschließend keinen Einsatz mehr beim FC Bayern. In der Winterpause der Saison 2007/08 wurde er bis zum 30. Juni 2009 an Borussia Dortmund verliehen. Im Februar 2009 einigten sich die Münchner mit dem BVB auf einen endgültigen Wechsel. Hummels konnte sich bis dahin auch aufgrund vieler Verletzungen nicht beweisen. In der Folge startete der spätere Dortmund-Kapitän durch und war bedeutender Bestandteil einer bis heute sehr starken Mannschaft. Mit Dortmund wurde er zwei Mal deutscher Meister und holte ein Mal den DFB-Pokal.

Heute zählt Hummels zu den besten Innenverteidigern der Welt und so ist es kein Wunder, dass der FC Bayern ihn unbedingt zurückholen wollte. Bereits in der Nationalmannschaft zeigte der 27-Jährige mehrmals, dass er sehr gut mit Jérôme Boateng harmonieren kann. Hummels hat seine größten Qualitäten im Aufbauspiel sowie in der Antizipation von Spielsituationen. Seine fehlende Endgeschwindigkeit macht er mit dem vielleicht bestmöglichen Stellungsspiel vergessen. Der aktuelle BVB-Kapitän ist darüber hinaus sehr Kopfballstark und könnte den Bayern auch in der Offensive bei Standards weiterhelfen.

Hummels mit Boateng im Länderspiel gegen Georgien.(Bild: Boris Streubel / Bongarts / Getty Images)
Hummels mit Boateng im Länderspiel gegen Georgien.
(Bild: Boris Streubel / Bongarts / Getty Images)

Hummels erzielte in dieser Saison zwei Treffer und bereitete zwei weitere vor. Er spielt vielleicht so viele genaue Pässe in des Gegners Strafraum wie kein zweiter Innenverteidiger. In der Bundesliga hat der Nationalspieler eine Zweikampfquote von 71% (Liga-Bestwert) und im Schnitt 98,31 Ballkontakte pro Spiel. Von seinen 2.258 Pässen in dieser Saison brachte er 86% an einen Mitspieler. Nach leichten Patzern zu Beginn der Spielzeit fand er seine Konstanz wieder und zeigte, warum die Bayern ihn schließlich verpflichten werden.

Die Auswirkungen des Transfers

Mit der Verpflichtung von Mats Hummels setzt der Rekordmeister nicht nur ein klares Zeichen in Richtung Europa und der nationalen Konkurrenz. Auch Medhi Benatia dürfte nun wieder Gesprächsthema werden, denn ein Wechsel im Sommer scheint zumindest nicht unwahrscheinlich zu sein. Holger Badstuber, der lange Zeit verletzt war und bei dem man weiter beobachten muss wie stabil er sein kann, wird das Leben durch die Verpflichtung des Dortmunders ebenfalls erschwert. Für Javi Martínez könnte hingegen der Weg zurück ins Mittelfeld eine realistische Option sein.

Wie auch immer die Konstellation neben Hummels und Boateng aussehen wird, der FC Bayern hat ab der kommenden Saison die wahrscheinlich spielstärkste Viererkette Europas.