Das Rückrunden-Manifest

Steffen Trenner 13.01.2016

Die Münchner sind in allen drei Wettbewerben vertreten und gehen mit acht Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund in die Rückserie der Bundesliga. Es könnten elektrisierende Monate werden. Oder ernüchternde. Mit Juventus Turin steht schon im Champions League-Achtelfinale ein großer Brocken im Weg, der den Stimmungsbogen des weiteren Saisonverlaufs maßgeblich prägen könnte. Wir haben uns vor dem Rückrundenstart den kompletten Kader genau angeschaut. Wir zeigen Stärken und Schwächen auf und definieren Ziele und Aufgaben für jeden einzelnen Spieler.

Das Rückrunden-Manifest:

1 Manuel Neuer

Wichtigste Aufgabe: Spiele gewinnen.

Dass der FC Bayern einen, wenn nicht den besten Torwart der Welt, in seinem Kader hat, ist unbestritten. Trotzdem spielte Neuer auf Grund der großen Überlegenheit der Münchner in der Hinrunde eher eine Nebenrolle. Beim 2:0 gegen Ingolstadt kurz vor der Weihnachtspause machte er sein vielleicht auffälligstes Spiel. Vier Schüsse wehrte der 29-Jährige ab und rettete den Bayern so drei Punkte. Im Schnitt musste der Bayern-Schlussmann in dieser Saison nicht einmal zwei Schüsse pro Partie parieren. Ein Patzer (und die grandiose Rettungstat gegen Walcott) bei der 0:2-Niederlage beim FC Arsenal blieben in Erinnerung, ansonsten konzentrierte sich Neuer hinter eine defensiv historisch starken Defensive meist auf seine Qualitäten als mitspielender Torwart, der Guardiola einzigartige Möglichkeiten im Aufbauspiel bietet. Neuer spielt in Bundesliga (21) und Champions League (22) die meisten erfolgreichen Kurzpässe aller Torhüter laut den Statistiken von Whoscored. Seine Passquote von knapp 90 Prozent setzt dabei Maßstäbe für Torhüter.

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In der Rückrunde wird Neuer aber auch wieder in seiner Kernkompetenz gebraucht werden. Gerade in der Champions League werden die Münchner, wie eigentlich immer in der Geschichte, auf ihren Torwart angewiesen sein, wenn die ganz großen Ziele erreicht werden sollen. Es ist die schwerste Aufgabe für jeden Torhüter beim FC Bayern, trotz der chronischen Unterforderung in den wenigen Szenen, die zählen, da zu sein. Selbst Jerome Boateng beschrieb vor kurzem im Interview mit der SZ, wie er sich antrainieren musste die Konzentration hochzuhalten, weil er so wenig gefordert ist. Für Neuer gilt das erst recht.

Beim FC Schalke 04 musste der Keeper in der Bundesliga im Schnitt über 3 Torschüsse pro Partie abwehren. Beim FC Bayern sind es in dieser Saison gerade Mal 1,6 – davon einer innerhalb des Strafraums. Ein Tiefstwert in Neuers Karriere. Dass der frühere Schalker große Spiele gewinnen kann, hat er bereits gezeigt. Nicht nur im National- sondern auch im Bayern-Trikot. Das Halbfinale 2012 gegen Madrid und das Finale 2013 gegen Dortmund, als er sein Team in einer kritischen Anfangsphase im Spiel hielt sowie das DFB-Pokalfinale 2013 gegen Stuttgart sind dafür gute Beispiele. Diese Qualitäten sind spätestens in den anstehenden K.O.-Spielen wieder gefragt.

26 Sven Ulreich

Wichtigste Aufgabe: Für gute Stimmung sorgen.

Der Neuzugang durfte im unbedeutenden CL-Gruppenspiel gegen Piräus sowie im Pokal gegen Nöttingen ran. Läuft die Saison so, wie es sich die Münchner vorstellen, wird Ulreich in der Endphase der Bundesliga weitere Einsatzminuten sammeln. Mehr (hoffentlich) nicht.

23 Tom Starke

Wichtigste Aufgabe: Für gute Stimmung sorgen.

Starkes Vertrag läuft nach der Saison aus. Der 35-Jährige trainiert bereits die Torhüter der U14 mit und kann sich noch ein weiteres Jahr in München vorstellen. In welcher Rolle auch immer. Falls er gehen oder ganz aufhören sollte, gibt es unter Umständen die Möglichkeit auf ein Abschiedsspiel am 34. Spieltag im Heimspiel gegen Hannover.

13 Rafinha

Wichtigste Aufgabe: Philipp Lahm Schaffenspausen verschaffen.

Beinahe hätte ich hier das mit der guten Stimmung wiederholt, aber das wird Rafinhas Rolle nicht gerecht. Der 30-Jährige fliegt eigentlich seit seiner Ankunft in München ziemlich unter dem Radar. Zumindest würden wohl nur wenige vermuten, dass der vielseitige Allrounder in dieser Saison mehr Bundesliga-Minuten gesammelt hat, als Costa, Coman, Thiago oder Martínez. Die achtmeisten insgesamt im Bayern-Kader. Rafinha ist der perfekte Rotationsspieler. Guardiola setzte ihn auf beiden Defensivflügeln ein, um verletzungsbedingte Ausfälle zu kompensieren und Ruhepausen zu ermöglichen.

Rafinha hat seine Fehlerquote stark minimiert. Seine Passquoten von 91 Prozent in der Bundesliga und 94 Prozent in der Champions League bringen ihn die Top-3 im Bayern-Kader, beides sind zudem Bestwerte in seiner Karriere. Guardiola hat ihm dabei im Verlauf der vergangenen beiden Jahre sichtbar geholfen. Rafinha ist der zurückhaltendste aller Außenverteidiger und mit dem Ball stark auf Risikovermeidung und Kontrolle bedacht. Ausflüge zur gegnerischen Grundlinie sind selten geworden, was seiner Rolle dennoch nicht geschadet hat.

Seine oft beschriebene Giftigkeit gegen den Ball unterstrich er auch in der dieser Saison mit 2 abgefangenen Bällen pro Partie und vier Gelben Karten in der Bundesliga. Beides Höchstwerte im Bayern-Kader. Rafinha wird auch in dieser Rückrunde in der Champions League nicht erste Wahl sein wenn alle fit sind. Meistens sind jedoch nicht alle fit und selbst wenn, ist die Bedeutung von Rafinha als Rotationsspieler und Pausenermöglicher in der Bundesliga nicht zu unterschätzen.

17 Jerome Boateng

Wichtigste Aufgabe: Das Niveau halten.

Jerome Boateng war nicht umsonst unser Spieler des Jahres 2015. Alles, was zu seiner Entwicklung zu sagen ist, findet sich im hier verlinkten Text zu den Miasanrot-Awards im Dezember. Boatengs Spiel war in der Hinrunde komplett. Er war die Konstante neben einer verletzungsbedingt ständig durchgewirbelten Defensive. Natürlich gibt es die Floskel, dass es immer etwas zu verbessern gibt bei einem Fußballer. Das ist sicher so. Trotzdem kann es für Boateng nur darum gehen das unglaubliche Niveau und die fast schon beängstigende Konstanz auch im vierten (!) Jahr in Folge zu halten.

Boateng ist Führungsspieler auf dem Feld. Daran gibt es keinen Zweifel. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem er auch er nach langer Zeit mal wieder ein Tal durchschreitet. Hoffentlich noch nicht in dieser Rückrunde.

27 David Alaba

Wichtigste Aufgabe: Geduldig bleiben.

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Alaba war in der Hinrunde auf dem besten Wege seine ganz eigene Position zu definieren. Der Österreicher machte bemerkenswerte Spiele als eine Art stürmender Halbverteidiger in der Dreier- oder Viererkette in der er auf Grund der beschriebenen Verletzungssorgen immer wieder aushelfen musste (13/17 Pflichtspieleinsätze in der Mitte). In 10 Einsätzen in der Innenverteidigung kam er in der Bundesliga auf 1,6 Torschussbeteiligungen pro Partie. Unter allen Innenverteidigern der Bundesliga hatte nur Naldo mehr. 0,6 Torschussvorlagen pro 90 Minuten bedeuteten ebenfalls Platz zwei. Passenderweise hinter Jerome Boateng (0,9). In der Champions League war Alaba in drei Einsätzen in der zentraleren Rolle sogar an 2,7 Torschüssen beteiligt. Geteilter erster Platz mit Daley Blind von Manchester United. Hier sind es 1 Torschuss und 0,7 Torschussvorlagen pro 90 Minuten. Jeweils Top-3-Werte.

All das ist vor allem deshalb besonders bemerkenswert weil Alaba zwar Freistöße schießt, aber anders als viele andere Innenverteidiger nicht bei Standards für Kopfbälle mit vorrückt Bei ihm entsteht trotz seiner formell tiefen Positionierung sehr viel aus dem Spiel heraus.

Alaba gibt Guardiola unzählige Möglichkeiten vor oder während eines Spiels die Formation zu wechseln. Gut möglich, dass, wenn er und die anderen Verteidiger wieder fit sind, Alaba wieder häufiger auf seiner angestammten Linksverteidigerposition ran darf. Entscheidend ist, dass der hochveranlagte Österreicher geduldig bleibt.

Es wurde schon registriert, dass Alaba, dessen Vertrag im Jahr 2018 ausläuft, trotz des Werbens der Bayern-Bosse bisher nicht verlängert hat. Kolportiert wurde mehrfach, dass Alaba sich wünscht, wie in der Österreichischen Nationalmannschaft häufiger im zentralen Mittelfeld eingesetzt zu werden. Es ist gut möglich, dass seine Zukunft hier liegt, aber in München ist er Stand heute sowohl auf der Linksverteidiger-Position, als auch in zentralerer Rolle in der Kette deutlich wichtiger. Ohnehin agiert er aus der Tiefe heraus mit seinen Läufen und der starken Involvierung ins Aufbauspiel eher wie ein Mittelfeldspieler. Kein zentraler Verteidiger in Europas Top-Ligen spielt pro 90 Minuten so viele Pässe wie David Alaba in seinen zehn Einsätzen in zentralerer Rolle (90 Pässe pro 90 Minuten). In der Champions League liegt nur Piqué vor ihm.

Alaba ist – wenn er fit bleibt – ein game changer für Guardiola in der anstehenden Rückrunde, weil er auf mindestens zwei Positionen absolute Weltklasse darstellt. In zentraler Rolle in der Verteidigung gibt es aktuell vielleicht keinen zweiten wie ihn im gesamten europäischen Fußball. Wenn Alaba an seine Leistungen von vor der Verletzung anknüpfen kann, gehört er in die Diskussion um die besten 7-10 Spieler der Welt. So gut und einzigartig ist er inzwischen. Er muss nur geduldig bleiben.

28 Holger Badstuber

Wichtigste Aufgabe: Gesund bleiben.

Badstuber hat eine unglaubliche Leidenszeit hinter sich, die ihm drei Jahre, einen Champions League-Titel und einen WM-Titel geklaut haben. Natürlich darf er sich auf Grund seiner Einsätze in der Hinrunde der Triple-Saison auch Champions League-Sieger nennen – als einer fühlen wird er sich jedoch nicht. Es bleibt zu hoffen, dass Badstuber die Zeit der nicht enden wollenden Rückschläge (2x Kreuzbandriss, 1x Muskelsehnenriss, 1x Muskelriss im Oberschenkel) mental hinter sich lassen kann. Sportlich ist der 26-Jährige auf dem Weg, sich wieder an Profifußball zu gewöhnen.

In seinen 252 Pflichtspiel-Minuten in der Hinrunde wirkte er noch nicht wie der Alte. Sein Passspiel war zwar gewohnt gut, aber in den Bewegungsabläufen, Drehungen, Laufduellen war ihm anzumerken, dass sein Körper noch nicht wieder da ist, wo er hinsoll. Die Rote Karte gegen Piräus, als er sich von Sebá überlaufen ließ und sich dann zu ungeschickt anstellte, war dafür ein gutes Beispiel. Badstuber muss diese Rückrunde nicht prägen. Er wird seine Einsätze bekommen – auch wenn Stand heute in den wichtigen Spielen andere erste Wahl sein werden. Für ihn geht es darum, sich durch Spielrhythmus und Erfolgserlebnisse wieder stärker in den Fokus zu spielen. Vielleicht wird das sogar mit einer Nominierung für die EM 2016 belohnt. All das mag unspektakulär klingen, aber nach im Prinzip drei Jahren Verletzungspause geht es um genau das.

5 Medhi Benatia

Wichtigste Aufgabe: Gesund bleiben.

Benatia ist eineinhalb langwierigere Verletzungen vom Stempel Fehleinkauf entfernt. Der Marokkaner ist ein sehr guter Innenverteidiger, der vor allem in Kombination mit Jerome Boateng exzellent funktioniert hat. Das Problem sind seine häufigen verletzungsbedingten Ausfälle. Irgendwann kommt man mit dem Begriff Verletzungspech nicht mehr weiter. Irgendwann wird es zu einem echten Defizit. Benatia hat diesen Punkt erreicht.

Gerade einmal neun von 26 Pflichtspielen hat der Marokkaner in der Hinrunde absolviert. Darunter war der Ausreißer mit dem 1:3 gegen Mönchengladbach, bei dem Benatia in der Startelf stand. Alle anderen Spiele mit seiner Beteiligung gewannen die Münchner mit nur drei Gegentoren.

Im Prinzip muss sich Benatia vor keinem seiner Konkurrenten in der Innenverteidigung verstecken. Seine Defensivstatistiken sind alle auf hohem Niveau, seine Passquote um die 91%. Das liegt zwar auch am – im Vergleich zu Boateng oder Badstuber – etwas geringeren Risiko in seinem Aufbauspiel, ist aber trotzdem gut. Hinzu kommt seine Torgefahr bei Standardsituationen. Pro 90 Minuten hat Benatia die meisten Torschüsse (1,4) aller Bundesliga-Innenverteidiger im Strafraum was für seine Kopfballstärke nach Ecken und Freistoß-Hereingaben spricht. In sechs Bundesliga-Spielen war Benatia an zwei Treffern beteiligt. Jeweils nach einem Standard – jeweils per Kopf. Es gibt schon ein paar Argumente die für ihn als Partner von Boateng in wichtigen Spielen sprechen. Dauerhaft fit sein müsste er halt mal.

21 Philipp Lahm

Wichtigste Aufgabe: In Würde altern.

Es ist gut, dass Philipp Lahm in dieser Saison wieder fast ausschließlich auf der rechten Außenbahn eingesetzt wird. In nur vier von 23 Pflichtspielen agierte der Kapitän in zentraler Position im Mittelfeld. Die Gründe, warum ihn Guardiola dort in den vergangenen Jahren häufiger einsetzte, liegen auf der Hand. Seine Spielintelligenz und seine Passsicherheit waren Qualitäten die Guardiola im Zentrum des Spiels haben wollte.

In dieser Saison ist diese Notwendigkeit ob der gestiegenen Qualität im zentralen Mittelfeld nicht mehr gegeben. Auf Rechts ist er wichtiger und Lahms Spiel macht im Moment ohnehin eine leichte Metamorphose durch. Nach einem unglaublich konstanten Jahrzehnt auf Weltklasse-Niveau war im kompletten vergangenen Jahr zu erkennen, dass Lahm mit inzwischen 32 Jahren langsam aber sicher den ein oder anderen Schritt verloren hat. Den Satz “Oh da sah Lahm jetzt aber schlecht aus” habe ich im Jahr 2015 wahrscheinlich häufiger gesagt als in den kompletten zehn Jahren zuvor (zugegeben: Vielleicht vier Mal statt zwei Mal…). Während sein Passspiel nach wie vor höchsten Ansprüchen genügt, sind in der Rückwärtsbewegungen häufiger Probleme zu erkennen.

Lahm hat in dieser Saison das ein oder andere Laufduell verloren, das er vor ein paar Jahren noch mit seiner patentierten Hackengrätsche gestoppt hätte. Hängen geblieben ist auch die Szene gegen Max Meyer vor dem 1:1-Ausgleich gegen Schalke, als Meyer den im Prinzip gut platzierten Lahm böse auswackelte und einen Treffer erzielte. In den Saisons 14/15 und 15/16 wird Lahm laut Whoscored bei fast 50% seiner Tackling-Versuche ausgespielt. Dieser Wert hat sich seit 2009/2010 (26%) in jedem Jahr verschlechtert.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Lahm ist wohl immer noch der beste Rechtsverteidiger der Bundesliga und genügt auch international den Ansprüchen. Trotzdem muss gerade gegen die Top-Clubs in der Champions League vielleicht zum ersten Mal genauer hingeschaut werden, wenn Lahm auf einen explosive Flügelspieler trifft. Auch seine Effektivität im Angriffdrittel muss Lahm wieder etwas erhöhen. Richtig Torgefährlich war Lahm nie, eher im Gegenteil. Zwar bereitet er in dieser Saison solide 1,6 Torschüsse vor – ein Treffer und kein Assist in Bundesliga und Champions League sind angesichts vieler im Prinzip klug gewählter Vorstöße zu wenig.

Lahm ist in wichtigen Spielen nach wie vor nicht wegzudenken. Die Zeit, in der er alle drei Tage wie eine optimal programmierte Maschine über den Platz läuft, ist aber vorbei.

18 Juan Bernat

Wichtigste Aufgabe: Wieder in die Spur finden.

Es war ein verlorenes Halbjahr für den Miasanrot Aufsteiger des Jahres 2014. Gerade einmal 526 Pflichtspielminuten sammelte der flinke Spanier, der im Jahr davor zu den Dauerbrennern im Bayern-Trikot zählte. Nach einem ohnehin eher unauffälligen bis unglücklichen Saisonstart warf ihn ein Muskelbündelriss Ende Oktober komplett zurück.

Positiv ist, dass Bernat, anders als andere Rekonvaleszente, die komplette Vorbereitung auf die Rückrunde mit der Mannschaft absolvieren kann. Es wäre gut für den FC Bayern, wenn Bernat in den kommenden Wochen an seine Form aus der Vorsaison anknüpfen kann. Bernat wirkte in seinen wenigen Auftritten wenig durchschlagkräftig und auch nicht wirklich selbstbewusst. Seine Torschussbeteiligungen sanken in der Bundesliga von 1,8 pro 90 Minuten im Vorjahr auf 0,9 pro 90 Minuten in seinen fünf Bundesliga-Partien der laufenden Saison.

Bernat wird gebraucht, weil er Guardiola in guter Form ermöglichen würde, David Alaba flexibel auf mehreren Positionen einzusetzen. Dafür muss der 22-Jährige dringend wieder in die Spur finden.

8 Javi Martínez

Wichtigste Aufgabe: Sich mit der Innenverteidigung anfreunden.

Javi Martínez ist ein besserer zentraler Mittelfeldspieler als Innenverteidiger. Martínez ist dort mehr involviert und er kann vor allem seine Zweikampfstärke besser einbringen. Trotzdem wird sich der Baske in dieser Rückrunde, wenn alles normal läuft mit der Innenverteidigung anfreunden müssen, da er hier der Mannschaft bei der derzeitigen Kadersituation und Ausrichtung unter Guardiola mit meist nur einem 6er am besten helfen kann. Schon in der Hinrunde spielte er rund 800 von 1000 Pflichtspielminuten in der Kette.

Martínez zeigte sich nach seiner Rückkehr gut erholt von seiner Verletzung aus dem Vorjahr, die vom FC Bayern als Totalschaden im Knie bezeichnet wurde. Er ist ein unglaublicher Zweikämpfer am Boden und in der Luft. Er würde Stand heute in den Spielen gegen Juventus Turin neben Jerome Boateng beginnen. Egal ob in Dreier- oder Viererkette. Martínez hat kaum Probleme mit den Anforderungen von Guardiola an das Aufbauspiel, auch wenn er sich mit den vom Coach gewünschten langen Diagonalbällen anders als Badstuber und Boateng nicht sonderlich wohlfühlt. Gleiches gilt für raumgreifende Laufduelle mit den gegnerischen Angreifern. Dafür kann er Dinge wie das hier:

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Gut möglich, dass Martínez, der seinen Vertrag gerade bis 2021 verlängert hat, unter Guardiolas Nachfolger wieder deutlich häufiger im zentralen Mittelfeld auftauchen wird. Für die Rückrunde sollte er sich mit der Innenverteidigung anfreunden. Dann ist er auf der Pole Position für die Konstante neben Boateng.

Wer soll nerven, wer einfach weiterarbeiten und bei wem ist das Timing in Gefahr? Auf Seite 2 geht es weiter mit dem Mittelfeld.