Kirchhoff: Ein logischer Transfer

Steffen Trenner 04.01.2013

Meldung auf fcb.de 

Mit Spannung wurde erwartet welche Akzente Matthias Sammer als neuer Sportvorstand in der Kaderplanung beim FC Bayern setzt. Kirchhoff ist im Gegensatz zu den Sommer-Neuzugängen ein Sammer-Transfer. Es ist ein logischer und guter Schachzug.

Jan Kirchhoff gehört neben Lasse Sobiech (Greuther Fürth) und Koray Günter (Borussia Dortmund II), die beide Borussia Dortmund gehören, zu den größten Innenverteidiger-Talenten in Deutschland. Kirchhoff hat beiden einiges an Bundesliga-Erfahrung voraus (51 BL-Spiele). Vier Innenverteidiger sind die Idealbesetzung für eine international wettbewerbsfähige Mannschaft. Holger Badstuber, Jerome Boateng und Dante bilden in den kommenden 3-5 Jahren das Grundgerüst bei den Bayern. Mit Daniel van Buyten haben die Münchener aktuell einen soliden Backup im Kader und mit Martinez, Gustavo und Tymoschchuk mögliche Alternativen bei absoluten Engpässen. Van Buytens Karriere auf hohem Niveau neigt sich dem Ende entgegen. Die zahlreichen Verletzungen des Belgiers in den letzten Monaten sind kein gutes Zeichen und seine eher unterdurchschnittlichen Fähigkeiten im Spielaufbau ein deutlicher Nachteil. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Eine Verlängerung um ein Jahr ist aktuell nicht komplett ausgeschlossen, dennoch spricht viel dafür, dass Jan Kirchhoff seinen Platz als vierter Innenverteidiger einnehmen wird.

Kirchhoff ist physisch stark und trotz seiner 1.95 m ein sehr schneller Spieler (Topspeed beim 3:1-Sieg gegen Stuttgart am 17. Spieltag 34,2 kmh). Zwar kam der 22-Jährige auch auf Grund von einigen Verletzungen in dieser Saison erst sechs Mal von Beginn an zum Einsatz, wusste in diesen Spielen jedoch meist zu überzeugen. Er gewinnt deutlich über 65 Prozent seiner Zweikämpfe und bringt über 80 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. In der Vergangenheit wurde Kirchhoff auch immer wieder im defensiven Mittelfeld aufgeboten was seine Vielseitigkeit und sein Spielvermögen unterstreicht. Bayern bekommt mit Kirchhoff kein unfertiges Projekt, sondern einen gut ausgebildeten und sehr ausgereiften Spieler, der in einer auf Rotation aufgebauten Mannschaft schon in der kommenden Saison seine Spielanteile bekommen wird.