Højbjerg: Angenehm unauffällig

Steffen Trenner 18.10.2014

Dass Guardiola ihn zu Beginn der zweiten Saisonphase gegen Bremen brachte war auch deshalb überraschend, weil Højbjerg in der Länderspielpause öffentlich über seine Rolle lamentierte und mit einer Ausleihe kokettierte. Den sportlich Verantwortlichen wird das nicht gefallen haben. Guardiola adressierte das Thema nach dem Spiel gegen Bremen sogar direkt: „Alle, aber vor allem die jungen Spieler, müssen auf dem Platz sprechen und nicht auf der Pressekonferenz mit Journalisten“, sagte der Bayern-Coach. Trotzdem gab er Højbjerg die Chance, die dieser am Samstag-Nachmittag auf seine Art zu nutzen wusste.

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Es war gewiss kein besonders auffälliges Spiel des Nationalspielers. Er spielte die zweitmeisten Fehlpässe (10), hatte eine eher durchschnittliche Passquote (87%) und strahlte trotz dreier Torschüsse nicht die größte Torgefahr aus. Trotzdem fand er im Spiel gegen Bremen Mittel und Wege, der Mannschaft zu helfen. Vor dem 1:0 gewann er mit energischem Gegenpressing den Ball und verdiente sich mit seinem Pass auf Alaba einen Hockey-Assist. Auch am 2:0 war er direkt beteiligt, indem er an der Strafraumkante seinen Körper robust zwischen Ball und Gegenspieler Bartels brachte und so den Freistoß provozierte, den Xabi Alonso unter der Mauer hindurch ins Netz schoss.

Ohnehin war es vor allem die Zweikampfintensität, mit der Højbjerg Akzente setzte. Bemerkenswerte 30 Zweikämpfe führte der Mittelfeldspieler. 17 davon gewann er. Darunter mehrere sehenswerte Ballrückeroberungen. Der zweitbeste Münchner in dieser Kategorie (Arjen Robben) gewann neun Zweikämpfe. Dazu platzierte sich Højbjerg auch läuferisch mit 10,5 km, 17 Sprints und 75 intensiven Läufen in den Top-5.  Er nahm die Herausforderung an, unterstützte Alonso und Lahm als spielstarker Wasserträger im zentralen Mittelfeld.

Es war kein Spiel, das dazu taugt, den zuletzt etwas abgeflauten Hype um Højbjerg neu zu entfachen. Das ist vielleicht auch besser so. Es war eine solide, erwachsene Vorstellung. Daran gilt es anzuknüpfen, wenn Guardiola ihm erneut die Chance bietet.