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Akute Probleme – der FSV Mainz 05 in der Vorschau

Felix Trenner 19.12.2014

Personal & Aufstellung

Ein Grund für die schwierige Lage in Mainz ist mit Sicherheit das Verletzungspech in dieser Saison. Nicht nur, dass langfristig mit Baumgartlinger, Moritz und vor allem Jonas Hofmann drei essentielle Mittelfeldspieler fehlen – vor dem Spiel in München fällt auch noch die etatmäßige Innenverteidigung aus. Niko Bungert ist schon seit einigen Wochen nicht fit, wesentlich schlimmer ist allerdings der Ausfall von Stefan Bell, der bisher eine starke Saison spielt und der Stabilisator der Viererkette war. Selbst Routinier Nikolce Noveski, der vertreten könnte, ist fraglich. Mit Philipp Wollscheid und Gonzalo Jara stehen lediglich zwei nominelle Innenverteidiger zur Verfügung. Wobei Wollscheid noch nicht in Mainz angekommen ist und seine Leihe von Leverkusen daher nicht die persönliche Weiterentwicklung brachte.

Vor der Saison hatte sich was das Personal angeht einiges getan bei den 05ern. Eric-Maxim Choupo-Moting und Nicolai Müller, zwei der drei Offensivkräfte 2013/14, verließen den Verein. Auch der Wegfall von Stammrechtsverteidiger Zdenek Pospech viel schwer ins Gewicht. Erst wenige Tage vor Transferschluss präsentierte Manager Heidel die Ersatzkräfte. Aus Dortmund konnte Jonas Hofmann ausgeliehen werden, aus Leverkusen Philipp Wollscheid und aus Berlin Sami Allagui. In Jairo Samperio, Pablo de Blasis und Filip Djuricic wurden zudem drei recht unbekannte Offensivspieler verpflichtet – auch der Verteidiger Jara wurde erst während der WM mit Chile zum bekannten Gesicht. Die Transfers waren eine Reaktion auf den erschreckend schwachen Start unter Neu-Trainer Kaspar Hjulmand. Sowohl in der letzten Quali-Runde für die Europa League, als auch in der 1. Pokalrunde gegen den Chemnitzer FC schied man in zwei von drei Wettbewerben aus.

System & Aufstellung

Hjulmand passt sein System grundsätzlich immer dem Gegner an und stellt ausgehend von einer 4-2-3-1-Formation um. Gegen die Topteams der Liga, konkret gegen Gladbach, Wolfsburg und Schalke, baute der Däne auf eine Fünferkette. Davon ist auch am Freitag auszugehen – Kandidaten für die Besetzung des dritten Innenverteidigerpostens sind Junior Diaz oder Jungspund Julian Koch. Die Fünferkette wird sich vor Loris Karius aufbauen, der am Freitagabend wohl das ein oder andere Mal gefordert sein dürfte. Im Mittelfeld gesetzt ist eigentlich nur Johannes Geis auf der Sechs, vor allem in der Offensive ist schwer zu sagen, wem Hjulmand vertrauen wird. Richtig überzeugen konnte in den letzten Spielen keiner. Das Problem des Mainzer Spiels ist, dass die Offensive trotz eventueller Personalwechsel leicht auszurechnen ist. Seit Hofmanns Ausfall ist alles zu einhundert Prozent auf Shinji Okazaki ausgerichtet. Wird der Japaner zugestellt, fehlt vorne eine Anspielstation und die Torgefahr.

Das gewisse Etwas

Grundsätzlich ragen beim FSV Mainz 05 zwei (fitte) Spieler heraus: Karius im Tor und Okazaki im Sturm. Hier liegt die kleine Mainzer Chance, am 17. Spieltag etwas mitzunehmen. Wenn Karius einen Sahnetag erwischt und der flinke Okazaki es schafft, gefährlich vors Tor zu kommen, ist ein Punktgewinn möglich. Sobald Okazaki jedoch aus dem Spiel ist, dürfte es schwierig werden.

Prognose

Nicht nur die Mainzer müssen auf eine Menge Personal verzichten, auch der FC Bayern wird umstellen müssen. Alonso, Lewandowski, Rode und Benatia sind aller Wahrscheinlichkeit nach nicht dabei, weshalb Höjbjerg erneut eine Chance bekommen könnte. Auch ein Einsatz von Shaqiri (möglicherweise sein letzter) ist wahrscheinlich. Am Ende wird es für den FCB darauf ankommen, Torjäger Okazaki aus dem Spiel zu nehmen. Wenn das gelingt spricht wenig gegen einen Auswärtssieg in Mainz.