FCB in Augsburg: How to end a series

Christopher Trenner 06.04.2014

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Pep Guardiola sagte im Interview vor dem Spiel „Es tut mir Leid, aber für uns ist die Bundesliga vorbei“. Dieser Satz beschreibt nachdrücklich wie gezielt der FC Bayern das Ligaspiel gegen den Städtenachbarn Augsburg verlor. Die Aufstellung wurde im Vergleich zum Manchesterspiel auf fast allen Positionen verändert. Lediglich Neuer, Kroos und die fürs Rückspiel gesperrten Schweinstiger und Martinez standen in der ersten Elf. Hätte sich Starke nicht kurzfristig verletzt und würde Thiago nicht dauerhaft fehlen, hätten wohl auch Kroos und Neuer auf der Bank gesessen. Die Marschrichtung war klar: Schonen für das Champions League Rückspiel gegen Manchester United.

So brachte Pep Guardiola drei (!) Regionalliga Bayern Spieler von Beginn an: Sallahi, Weiser und Höjbjerg. Die beiden erst genannten bildeten mit van Buyten und Martinez die Abwehr. Höjbjerg spielte zunächst als linker Außenstürmer. Eine Position, auf der er völlig verschenkt war. Erst im Laufe des Spiel schob er immer weiter in die Mitte bzw. in die Spielzentrale. Dort wurde er immer besser und man hat gesehen, welches Potenzial in ihm steckt. Höjbjerg hat sich gerade aufgrund der zweiten Halbzeit für weitere Einsätze empfohlen. Sallahi war weitestgehend unsichtbar und vor allem bemüht, als linker Außenverteidiger nichts anbrennen zu lassen. Allerdings konnte er über weite Strecken nur wenig offensive Akzente setzen, was auch daran lag, dass Höjbjerg ihm wenig Hilfe anbot. So war Weiser in der ersten Halbzeit der auffälligste Jungspieler. Gleich von Beginn an versuchte er sich mutig in Szene zu setzen und beackerte die komplette rechte Außenbahn. Leider schlichen sich Weiser-typisch immer mehr Fehler in sein Spiel ein. Die mangelnde Konstanz über 90 Minuten ist wohl sein größtes Problem. So ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet er den Ball an Daniel Baier verlor, der den Siegtreffer für Mölders vorbereite.

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Ihm allerdings die „Hauptschuld“ an der Niederlage zu geben, ist völlig falsch. Gerade in der ersten Halbzeit war der Auftritt des FC Bayern mit „bezahltem Auslaufen“ noch wohlwollend beschrieben. Die Einstellung, aber auch die Abstimmung der Spieler untereinander passte aufgrund der Wechsel nicht. So klappte vieles nicht und etliches überhaupt nicht. Zwar lag die Fehlpassquote nur bei 15% – bei so vielen Pässen, wie der FC Bayern unter Pep Guardiola spielt, stehen unterm Strich dennoch 99 (!) Fehlpässe und damit verbundene Ballverluste. Man darf sich ausschließlich bei Manuel Neuer bedanken, dass man nicht vollends abgeschossen wurde. So parierte er gegen Altintop (26.) und Esswein (52.) überragend und war leider der einzige Spieler in Champions League Form.

Zwar kam der FC Bayern völlig auf Links gedreht aus der Kabine, zugegeben blieb es nur bei einem Strohfeuer. Zwar hatten die Augsburger auch ein bisschen Glück bei Handspielen im Strafraum, Bewertung von Zweikämpfen und einem Pfostenschuss durch Alaba. Am verdienten Sieg der Augsburger änderte dies aber nichts.

Verlieren gehört zum Fußball dazu, auch wenn man meint, es als FC Bayern Fan verlernt zu haben. Niederlagen sind die Essenz des Fußballs. Dennoch ist es bezeichnend und zeugt von der eigenen Stärke(?), wenn man sich den Termin aussuchen kann. Es ist wie mit den Enden großen TV-Serien – man kann sie wohl nie geschickt herbeiführen. Ironischerweise verlor man ausgerechnet gegen das kleine gallische Dorf Augsburg, was sich seit drei Jahren geschickt in der Bundesliga hält und nicht gegen den großen BVB, der sich das „Serientöter“ wohl gerne selbst ans Revers geheftet hätte. Aber auch die Dortmunder können ein Stück vom Kuchen ab haben und den FC Bayern am nächsten Wochenende schlagen, solange dieser mit der gleichen lustlosen Einstellung in das Spiel geht. Und zwei Bundesliganiederlagen am Stück ist dann die nächste Serie. Erreicht der FC Bayern unter der Woche das Champions League Halbfinale, wird er die Bundesliga verschmerzen können.

FC Augsburg – FC Bayern 1:0 (1:0)
FC Augsburg Hitz – Verhaegh, Callsen-Bracker, Hong (75. Reinhardt), Ostrzolek – Baier – Esswein, Kohr, Altintop, Holzhauser (53. Philp) – Mölders (83. Bobadilla)
Bank Manninger (Tor) , M. de Jong , Er. Thommy , Milik
FC Bayern Neuer – Weiser, Van Buyten, Martinez, Sallahi (51. Alaba) – Kroos, Schweinsteiger – Shaqiri (46. Götze), Pizarro (62. Müller), Hojbjerg – Mandzukic
Bank Zingerle, Dante, Rafinha, Boateng
Tore 1:0 Mölders (31.)
Karten Hong, Ostrzolek, Callsen-Bracker / Van Buyten, Weiser