FC Bayern – Manchester City 2:3 (2:1)

Steffen Trenner 11.12.2013

Ein ungewohntes Gefühl nach einem insgesamt absurden Spielverlauf. Ja, der Gruppensieg ist da. Nein, die Niederlage ist kein Beinbruch, aber zur Tagesordnung sollten die Münchener nach diesem Spiel dennoch nicht übergehen. Als die Münchener in der Vorsaison im Champions League Achtelfinale zu Hause gegen Arsenal London beinah das Viertelfinal-Ticket verspielten, reagierte die Mannschaft richtig. Wütend, selbstkritisch und mit der festen Absicht Fehler nicht zu wiederholen. Das Ende der Saison 2012/2013 ist bekannt. Es bleibt abzuwarten, ob die Elf von Pep Guardiola auch in diesem Fall die richtige Reaktion zeigt.

Gegen Manchester begann Bayern mit der Leichtigkeit eines Seriensiegers im Rücken. Der Grad zwischen Leichtigkeit und Lässigkeit ist schmal wie der FC Bayern ab der 20 Minute bewies. Es gibt für diese Niederlage nicht unbedingt strukturelle Gründe. Bayern hatte mehr Ballbesitz, schoss häufiger aufs Tor und gewann mehr Zweikämpfe als der Gegner. 41 Flanken von denen nur 7 einen Mitspieler erreichten, zeigen aber auch, dass die Münchener gerade in der letzten halben Stunde ihre Linie verloren und den Ausgleich erzwingen wollten, statt sich auf die eigenen Stärken im Kombinationsspiel zu besinnen. 556 Pässe sind der mit Abstand schlechteste Wert der Münchner in dieser Champions League-Saison. Auch das spricht für die fehlende Klarheit im Spiel der Bayern.

Wenn dieses Spiel etwas Gutes hat, dann mit Sicherheit das Ende der unerträglichen „Über-Bayern“-Diskussion der letzten Wochen. Das Erfolgsrezept der Saison 2012/2013 war es, dass die Mannschaft jedes Spiel mit 100 Prozent Konzentration, Fokus und Entschlossenheit angegangen ist. Das schlimmste, das dieser Saison passieren kann ist, dass die Mannschaft anfängt das Gerede von den „Über-Bayern“ zu glauben. In der Liga sind es nur 4 Punkte Vorsprung auf Leverkusen. Spätestens ab dem Viertelfinale ist in der Champions League grundsätzlich jede Mannschaft in der Lage den FC Bayern zu schlagen. Es gibt keine „Über-Bayern“, keine Außerirdischen. Es gibt eine hoch veranlagte Mannschaft, die es sich gegen hochmotivierte Gegner trotzdem nicht erlauben kann einen Schritt weniger zu gehen oder einen Zentimeter nachzulassen. Es kommt nichts einfach oder geschenkt – schon gar nicht für den FC Bayern. Wenn das die Lehre aus diesem Dienstag-Abend ist, hat auch diese Niederlage ihr Gutes.