Das Geheimnis hinter Müllers Kopfballstärke?

Steffen Trenner 06.08.2013

„Da vorne hängt ein Kopfballpendel, aber ich bin der einzige, der da dran geht. Es ist aber Pflicht, dass jedes Leistungszentrum ein Kopfballpendel hat, aber was nützt das wenn ich das habe, aber keiner geht da ran. Die, die einige Zeit bei mir verbracht haben, die können köpfen. Das ist so. Wenn wir im Training Überzahl gegen Unterzahl spielen, kann ich immer einem sagen, du gehst jetzt mal 5 Minuten ans Pendel springst mit einem Bein ab und versuchst in der Luft zu stehen und richtig zuzuschlagen.“

Hermann Gerland im Interview mit Hauptsache Fußball.

Auch gegen Rehden bewies Thomas Müller mit zwei Treffern seine häufig unterschätzte Kopfballstärke. In der vergangenen Champions League Saison traf er in den beiden Spielen gegen den FC Barcelona zwei Mal per Kopf und bereitete zudem einen Treffer von Mario Gomez mit einem sehenswerten Kopfball in Bedrängnis vor. Auch wenn es sicher nicht allein Gerlands Kopfballpendel gewesen sein wird, dass Müller ein exzellentes Timing in der Luft ermöglicht, so fällt doch auf, dass viele Spieler aus der Gerland-Schule ein überdurchschnittliches Koopfballspiel besitzen. Auch Bastian Schweinsteiger erzielte wie Müller in der abgelaufenen Saison vier Pflichtspiel-Tore mit dem Kopf. Auch Holger Badstuber ist im Luftkampf stark.

Viele Spieler kommen heute beim Kopfball vor allem über Sprungkraft und Wucht, statt über Timing und Technik. Das spricht, dafür, dass die technische Ausbildung des Kopfball-Spiels im Jugendbereich eher vernachlässigt wird. Ein anschauliches Beispiel ist für mich Mario Gomez, der trotz seiner Größe und Statur kaum Torgefahr in der Luft ausstrahlt. Ihm hätte eine Gerlandsche Sonderbehandlung am Kopfballpendel im Jugendbereich sicher gut getan.