Blickpunkt Amateure: Tobias Schweinsteiger erlöst kämpfende Amateure

Jan Trenner 13.04.2014

Tobias Schweinsteiger mit dem Siegtreffer und der HUMBA

Spielverlauf: Wie so oft nahmen die Bayern Amateure das Spiel direkt mit dem Anpfiff in die Hand. Oikonomou setzte in der zweiten Spielminute mit seinem Lattentreffer das erste Zeichen und kurz darauf traf Kevin Friesenbichler zur Führung (11.). Dennis Chessa, der wieder als Linksverteidiger auflief, steckte im gegnerischen Strafraum auf den Stürmer durch und der verwandelte aus der Drehung ins lange Eck. Im Anschluss wurden die Gäste etwas offensiver, aber blieben über den gesamten Spielverlauf ideenlos und meist harmlos in der Vorwärtsbewegung. Es scheint inzwischen ligaübergreifendes Patentrezept zu werden gegen den FC Bayern mit langen Bällen über das Mittelfeld zu agieren und dann auf eine Ballbehauptung und etwas Glück zu hoffen. Dennoch verteidigte Schweinfurt über weite Strecken mit 10 Mann und wusste sich oft nur mit einem Foul zu helfen. Janz konnte in der 70. Minute nach inkonsequenter Klärung einfach mal draufhalten und erzielte den Ausgleich (70.). Bitter, denn die Amateure hätten sich auch den 1:0 Sieg verdient gehabt und verfielen nun zwar wieder in Offensivbemühungen, konnten aber kaum Gefahr erzeugen. Die Wende kam in der 81. Minute – Tobias Schweinsteiger kommt für den guten Angelos Oikonomou auf das Feld, um nun mit zwei Stürmern zu spielen. Eigentlich waren schon »Flanken, Flanken, aber nichts kam an« Sätze formuliert, als Tobias SChweinsteiger in der Nachspielzeit eine gute Flanke von Benno Schmitz mit dem Kopf verwandelt. Pure Ekstase auf dem Platz und Erlösung auf den Rängen. Am Ende hat es doch geklappt und man gewinnt verdient gegen den FC Schweinfurt 05.

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Tobias Schweinsteiger: Wie erlösend dieser Treffer für die Bayern Amateure und Tobias Schweinsteiger war, sah man an den Reaktionen danach, als sämtliche Spieler auf ihn zustürmten, sich Schweinsteiger das Trikot vom Leib riss und jubelte, wie schon lange nicht mehr gesehen. Bastian Schweinsteigers älterer Bruder hat derzeit einen schwierigen Stand in München. Er kam im letzten Jahr von Unterhaching zurück an die Säbener Straße und war bis zum Oktober für die meisten Spiele der gesetzte Mittelstürmer. Seit dem Herbst 2013 ist er nur noch Einwechseloption und wird meist dann auf den Platz geschickt, wenn man die spielerische Lösung aufbrechen und mit zwei Stürmern agieren möchte. Seinen letzten Treffer erzielte er im September 2013. Derzeit ist der starke Kevin Friesenbichler (16 Spiele, 12 Tore, 4 Vorlagen) Erik ten Hags erste Wahl, da er mit seiner Spielanlage und Ballbehandlung ein mitspielender und mitkombinierender Stürmer ist.

Chessa und Sallahi bringen über 90 Minuten ordentlichen Schwung über die linke Seite. Sallahi, der erstmals als Linksaußen spielt und den wieder stärker spielenden Dennis Chessa hinter sich hat, überzeugt durch kluges Einrücken in die Zentrale. Überhaupt wechselten sich die beiden gut in der Vorwärtsbewegung und Absicherung nach Hinten ab, wodurch sich eine weitere offensive Anspielstation um den engen gegnerischen Strafraum auftat. Besonders Chessa spielte sehr befreit auf und kam mehrfach gefährlich über links in den Schweinfurter Strafraum. Es bleibt spannend, ob Ylli Sallahi nur als Vertretung für den verletzten Julian Green als Linksaußen spielt oder dort in Zukunft häufiger aufzufinden ist. Mit seinen präzisen Flanken erinnert er ein wenig an den in der letzten Saison sehr starken, aber in diesem Jahr noch nicht richtig fit gewordenen, Vladimir Rankovic.

In der Tabelle der Regionalliga Bayern schaut es inzwischen wieder etwas besser aus, denn unsere Amateure führen mit vier Punkten Vorsprung auf Illertissen. Dahinter tummeln sich mit 10+ Punkten Abstand Augsburg II, Blau II und abgeschlagen der TSV Buchbach.

FC Bayern Amateure – FC Schweinfurt 05 2:1 (1:0)
FC Bayern Amateure Husic – Chessa, Wein (48. Vrzogic), Schwarz, Schmitz – Oikonomou (81. Schweinsteiger), Strieder – Sallahi, Schöpf, Weihrauch (57. Weiser) – Friesenbichler
Bank Zingerle, Fischer, Strohmaier, Jelisic
Schweinfurt Pfeiffer – Lunz, Janz, Hetzel, Messingschlager – Scheback, Fery (73. Seufert), Sharityar (67. Kraus), Esen, Häcker – Heyer (89. Jäckel)
Bank Kleinhenz, Krautschneider, Müller, Herzner
Tore 1:0 Friesenbichler (12.), 1:1 Janz (60.), 2:1 Schweinsteiger (90.+2)
Karten Gelb: Schöpf / Häcker, Fery, Sharityar, Janz, Seufert