Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern 1:2 (0:1)

Steffen Trenner 17.03.2013

3 Dinge, die auffielen

1. Schwierige Saisonphase

Auch wenn Uli Hoeneß Rundumschlag nach der Niederlage gegen Arsenal übertrieben wirkte… Fakt ist, dass die Leichtigkeit im Bayern-Spiel, die die Mannschaft noch im Januar oder Februar auszeichnete ein wenig verloren gegangen ist. Es ist eine schwierige Ausgangslage für Heynckes, der in dieser Saisonphase eine Mannschaft am Laufen halten muss, die am liebsten einfach irgendwie die Meisterschaft eintüten und sich dann größeren Aufgaben in der Champions League widmen möchte. Es ist ein Spagat denn die Grundlage für die Form und Stabilität in der Champions League wird im Bundesliga-Alltag gelegt. Besorgniserregend war wie Bayern nach einer ordentlichen ersten Hälfte in der zweiten Halbzeit den Faden verlor und auf einmal den Ball kaum länger als zwei oder drei Stationen in den eigenen Reihen halten konnte. Zwar wurde Leverkusen zu keinem Zeitpunkt der Partie wirklich zwingend, jedoch war abzusehen, dass irgendeine von insgesamt 15 Ecken der Leverkusener für Gefahr sorgen könnte

In dieser Phase zwischen 50. und 80. Minute wurde wie schon über weite Strecken gegen Arsenal deutlich, dass Luiz Gustavo und Javi Martinez die Kreativität im Spielvortrag ein wenig abgeht. Gerade in einigen vielversprechenden Konter-Möglichkeiten fehlten Martinez und Gustavo im Passspiel Schnelligkeit und Genauigkeit. Das tat dem Bayern-Spiel nicht gut und brachte Leverkusen ins Spiel. Auch Robben verlor viele Bälle zu schnell.

Klar ist: Das war am Samstag-Abend nicht Bayerns optimale Aufstellung und deshalb gibt es auch keinen Grund zur Panik. Dennoch muss Heynckes der Mannschaft in den kommenden Wochen vermitteln wie schwierige Phasen am besten zu überstehen sind. Durch Ballkontrolle, Ballbesitz und Genauigkeit im Passspiel. Das ist die Grundlage dafür, dass eine schwierige Saisonphase nicht zu einem dauerhaften Trend wird.

2. Heynckes konservative Wechsel

Auch wenn er am Ende mit dem Sieg Recht behalten sollte – Heynckes typische konservative Wechsel erschwerten das Spiel für Bayern eher. In einer Phase in der es Bayern im Mittelfeldzentrale an Ballkontrolle und Schnelligkeit im Umschaltspiel fehlte, brachte Heynckes van Buyten für Robben und Tymoshchuk für Luiz Gustavo. Heynckes hatte in dieser Saison einigen Erfolg mit frühen defensiven Wechseln, die in engen Spielen zum Beispiel in Freiburg, Hoffenheim oder Wolfsburg mehr Stabilität brachten und mithalfen einen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Gegen Leverkusen folgte auf die Auswechslung von Robben das 1:1 – natürlich nicht Heynckes Fehler – aber dennoch setzten die Wechsel ein falsches Signal an die Mannschaft.

3. Pizarros wertvolle Minuten

Es ist bisher nicht die Saison des Claudio Pizarro. Viele kleine und mittlere Verletzungen haben die peruanische Tormaschine zurück geworfen. Gegen Leverkusen spielte er mit 19 Minuten so viel wie seit dem 14. Spieltag gegen Freiburg nicht mehr. Gegen Leverkusen hatte Pizarro in der knappen Spielzeit nur 5 Ballkontakte weniger als Mario Gomez und drei gute Szenen in Tornähe Er schirmte den Ball meist geschickt ab und kombinierte mehrfach gut mit Schweinsteiger und Shaqiri. Pizarro hat sich mit diesen wertvollen Minuten für eine größere Rolle mit rotationsreichen Frühling empfohlen.